2. Saarländischer Energiegipfel!
Energiewende –
Boykott der Bundesregierung
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Die Bundesregierung boykottiert ihren eigenen Beschluss zur
Energiewende. Dies vermuten seit einiger Zeit verschiedene Umweltorganisationen.
Auch auf dem Forum des DKP-Bezirksvorstandes zur Energiewende wurde vom
Moderator Fred Herger, DKP Bezirksvorstand, die Frage aufgeworfen, ob der
Beschluss der Bundesregierung zum Ausstieg aus der Atomenergie wirklich ernst
gemeint ist.
Auf dem 2. saarländischen Energiegipfel bestätigte der Bundesgeschäftsführer
der Deutschen Umwelthilfe, Rainer Baake diese Vermutung. „Saarbrücker Zeitung“
vom 10.12.2011: „Die
Fachleute sind derzeit recht unzufrieden darüber, wie die Bundesregierung die
Umsetzung der Energiewende anpackt.“ Und Rainer Baake wörtlich: „Wir brauchen
dringend eine Steuerung der Projekte. Sonst wird uns die Energiewende nicht
gelingen.“
Als
Bündnispartner der Bundesregierung und der Großen Vier, EnBW, RWE, Vattenfall
und E.ON erwies sich erneut der Präsident der Industrie- und Handelskammer des
Saarlandes, Richard Weber (Karlsberg- Brauerei). Die Schmerzgrenze der
Belastungen für die Unternehmen durch das „Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)“
sei schon erreicht. D.h. die Investitions-Kosten der Energiewende sollen allein
die Privatkunden, die Familien der arbeitenden (und arbeitslosen) Bevölkerung
zahlen.
Zweifellos
setzt die Deutsche Umwelthilfe nicht auf gesellschaftspolitische Alternativen
zur beherrschenden Macht der Energie-Großkonzerne. Kritiklos setzt diese auf
regenerative energetische Großprojekte, wie Off Shore Windparks im Meer. Dafür
müssten denn auch die Umweltverbände Kompromisse eingehen, so die Forderung
Baakes. Die Forderung der DUH nach zentraler Steuerung der Energiewende
bedeutet Steuerung der Energiewende nicht im Interesse kommunaler oder
regionaler öffentlicher Energieunternehmen, sondern wohl eher im Interesse der
Großen Vier.
Dieser
Energiegipfel hat deutlich gemacht: wenn die Umwelt Organisationen, die politische
Linke, die Gewerkschaften nicht gemeinsam Druck machen für eine soziale, ökologische
und demokratisch organisierte Energiewende, wird diese nach den Vorstellungen
der Großen Vier und der deutschen Industrie und nach deren Zeitplan umgesetzt.
Auch grüner Kapitalismus bleibt Kapitalismus.
Rainer Dörrenbecher
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