Frauen haben einen langen Atem – 140 Jahre Pariser
Kommune und 100 Jahre Internationaler Frauentag – weltweit!
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Lieder von und für starke Frauen aus vier Jahrhunderten mit MusikerInnen der Gruppe „Liedstöckel“
Texte zur Pariser Kommune und Berichte aus Bolivien
Freitag, 11.03.2011, 19.00 Uhr
Galerie im Filmhaus Saarbrücken , Mainzer Str. 8
Eintritt: 4 €
2011 ist ein besonderes Jahr für
die Frauenbewegung: 100 Jahre Internationaler Frauentag und 140 Jahre
Pariser Kommune. Beide Jahrestage erinnern daran, dass ein Teil der
Frauenbewegung auch immer grundlegende gesellschaftliche
Veränderungen fordert und vehement dafür eintritt. Die
Pariser Kommune war die erste demokratische Arbeiterregierung, die 1871
in Paris entstand.
Ein
Journalist der Londoner „Times“ soll die Ereignisse
während der Pariser Kommune folgendermaßen kommentiert
haben: “Wenn die französische Nation nur aus Frauen
bestünde, was wäre das für eine schreckliche
Nation“. Während der Pariser Kommune schufen sich die
Frauen ihre eigene Organisation. Zu Versammlungen der „Union des
femmes“ kamen zwischen 3000-4000 Frauen. 10.000 Frauen
sollen sich an einem Marsch nach Versailles – in Erinnerung an
die Revolution von 1789 – beteiligt haben. Namen wie Elisabeth
Dimitrieff, die in einem engen Kontakt mit Karl Marx stand,
gehörte federführend dazu. Beeindruckende Frauen wie Louise
Michel (Bild) kämpften auf den Barrikaden zur Verteidigung der
Pariser Kommune, die nach 72 Tagen blutig erstickt wurde.
Die
Frauen der Kommune sahen den direkten Zusammenhang zwischen
Emanzipation der Frauen und der Bedeutung der Erwerbstätigkeit.
Die Frauen verlangten und bekamen in dieser kurzen Zeit der Kommune
erstmals das Recht auf Arbeit und gleichen Lohn wie Männer.
(Dieses Recht gibt es bei uns heute noch nicht!) Eine Hauptforderung
der Frauen war die Vorherrschaft der Kirche abzuschütteln und das
Erziehungswesen neu zu gestalten. Erstmals wurde eine Berufsausbildung
für Frauen angeboten. Die gesetzliche Trennung zwischen ehelichen
und nicht ehelichen Kindern wurde aufgehoben und jede Ehe gleich
gestellt.
Der 140.
Jahrestag der Pariser Kommune ist nicht nur zum Erinnern da, sondern er
unterstreicht das vitale Interesse vieler Frauen weltweit an einer
Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Seit Januar
erleben wir wie Frauen in Tunesien und Ägypten für Freiheit
und Selbstbestimmung demonstrieren und Forderungen nach einem
Systemwechsel formulieren.
Mit der antiimperialistischen
Bewegung in Venezuela verbinden Frauen die Hoffnung, ihre Lebens- und
Arbeitsbedingungen zu verbessern. Zum ersten Mal in der
180jährigen Geschichte Boliviens haben Frauen die Hälfte
aller Ministerposten inne, viele engagieren sie sich in der
„Bewegung zum Sozialismus“.
Aufmüpfige und utopisch konkrete Lieder mit „Liedstöckel“
Musikalisch wird der Abend von
MusikerInnen der Gruppe „Liedstöckel“ begleitet.
Es werden Lieder von und für starke Frauen aus 4 Jahrhunderten
vorgetragen, die Kämpfe und Lebenswege von Frauen, aber auch
ihre Lebensfreude besingen. Die Gruppe stellt Lieder vor, die in
Bewegung bringen. „Liedstöckel“ charakterisiert sich
als ausgelassen aufmüpfig und ungewohnt alltäglich,
deutschfolkig weltoffen und utopisch konkret.
Die Gruppe musiziert mit Instrumenten
wie Querflöte, Blockflöte, Dudelsack, Concertina, Pommer,
Krummhorn, Gitarre, Banjo, Mandoline, Waldzither, Klarinette,
Percussion, Bass, Mundharmonika, Geige und Klavier.
In einer e-mal hat ein
„Liedstöckel“-Fan auf deren Homepage folgendes
geschrieben: „Bei mir geht es von Liedstöckel über
LiedLust zur SprechLust und da fühl ich mich zuhause: mit Hilfe
der Poesie an die kreativen Schichten des Menschen kommen - um damit
auch die verschütteten Potentiale freizulegen.“
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