Frauenlieder aus Lateinamerika
mit Romina Tobar und Gustavo Lepre
Sonntag, 07.03.2010, 18.00 Uhr
Galerie im Filmhaus Saarbrücken , Mainzer Str. 8
Die
nächste Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen findet vom 4.-8.
März 2011 in Venezuela statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung der
DKP Saarland zum Internationalen Frauentag 2010 stehen die Frauen
Lateinamerikas.
Es
gibt für die Frauen in Europa Anlass sich stärker mit den
Frauenbewegungen in Lateinamerika auseinander zu setzen und uns mit
ihnen zu solidarisieren. Dies kann nach unserer Meinung auch bei uns
die Diskussion bereichern. Einige Beispiele:
Durch die politischen Veränderungen in Venezuela und Bolivien sind
auch die Chancen für Frauen gewachsen, ihre Forderungen
durchzusetzen. Beispielsweise konnte in Venezuela 2007 das
„Gesetz über das Recht der Frauen auf ein leben frei von
Gewalt“ durchgesetzt werden. Aufgezählt werden ins diesem
u.a. die Anerkennung von 19 Typen von Gewalt, zu denen neben
institutioneller und medialer Gewalt auch symbolische Gewalt
zählt. Es handelt sich dabei um ein Gesetz mit
Verfassungscharakter. Das Bedeutet, dass es nicht so leicht aufzuheben
ist und keine willkürlichen Interpretationen zulässt. Somit
entspricht dieses Gesetz nicht nur internationalen Standards, sondern
gehört zu den fortschrittlichsten Gesetzen weltweit.
Natürlich gilt es auch hier, die Praxistauglichkeit zu
überprüfen.
„Häusliche
Arbeit“ wird in Art. 88 der Verfassung Venezuelas als eine
ökonomisch produktive Arbeit anerkannt. Hausfrauen können die
Vorteile einer Sozialversicherung in Anspruch nehmen. Frauen haben das
Recht auf eine Rente, Gesundheitsvorsorge, eine anständige
Wohnung, Sicherheit in der Lebensmittelversorgung, eine fundierte
Ausbildung und Schulung für Arbeit und Selbstversorgung.
In vielen Ländern Europas haben Frauen dafür gekämpft
und kämpfen weiter dafür. Aktuell befürchten in
Deutschland betroffene Frauen durch das neue Unterhaltsrecht nach einer
Scheidung in Hartz IV mit ihren Kindern zu landen.
Die
Prozesse sind widersprüchlich. Insbesondere beim
Schwangerschaftsabbruch. In Nicaragua wurde durch das Verbot des
Schwangerschaftsabbruchs den Frauen das Recht auf physische und mentale
Gesundheit verweigert. Venezuelanische Frauen wenden sich weiter gegen
die Kriminalisierung von Ehebruch und Schwangerschaftsabbruch.
Musikalisch
wird der Abend von Romina Tobar aus Chile und Gustavo Lepre aus
Argentinien gestaltet. Zusammengearbeitet haben die beiden
Künstler anlässlich eines Konzertes für Victor Jara im
vergangenen Jahr in Saarbrücken. Lateinamerikanische Instrumente
wie Charango und Bombo kommen zum Einsatz. Musikalisch orientieren sie
sich an der chilenischen Musikerin und Künstlerin Violeta Parra.
Sie arbeitete mit Victor Jara, dem berühmten chilenischen
Schauspieler und Theaterregisseur zusammen. Violeta Parra ist es zu
verdanken, dass die Poesie und Volkslieder aus den verschiedenen
Regionen Chiles zusammengetragen und wiederentdeckt wurden. Violeta
schuf die Basis für „La Nueva Cancion Chilena“, die
die chilenische Musik erneuerte und einen großen kulturellen
Einfluss in Protestbewegungen und sozialkritischen Positionen in Chile
entwickelte. Frauen haben ihre Kämpfe für Frauenrechte und
gesellschaftliche Veränderungen mit Musik und Liedern belebt und
bereichert. Auch für die heutigen Entwicklungen in Lateinamerika
bleibt Violeta Para ein überzeugendes Beispiel.
Vorgetragen werden zudem aktuelle Berichte über Frauen und ihre Bewegungen aus Lateinamerika.
Die
Veranstaltung findet am Sonntag, 07.03.2010 statt und beginnt um 18.00
Uhr. Der Eintritt beträgt 8.- Euro/ermäßigt: 6.- Euro.