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Eine Meinungsäußerung zu dem Blog von Michael Meyen und Kerem Schamberger zur Autorenlesung zum Buch „Die Kurden. Ein Volk zwischen Unterdrückung und Rebellion“ in Saarbrücken 

Nachkarten und Diffamieren im Netz - Wem soll das nützen?

Der Blog der Autoren, geschrieben von Michael Meyen, beginnt mit: „Die DKP im Saarland, nun ja. Was soll man sagen. Thomas, der Bezirksvorsitzende, sagt gleich zu Beginn, dass er sich ärgert, uns eingeladen zu haben. Er sagt das nicht ganz so, natürlich nicht. Unhöflich ist es trotzdem, mindestens. Eine Erklärung, vom Blatt abgelesen. Erstens, zweitens. Wir und BDS, die Boykottkampagne gegen israelische Besatzungspolitik. …“ siehe https://die-kurden.de/2018/01/03/saarbruecken-29-maerz-2019/#more-1176

Michael Meyen ist Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft, wenn er etwas schreibt und veröffentlicht, weiß er um die Wirkung. Mit seinem Einstieg in den „Bericht“ stimmt er die Leser*innen ein, diese Veranstaltung mit dieser DKP kann ja nichts gewesen sein. Das ist einfach diffamierend, der weitere Text eine Aneinanderreihung abwertender Unterstellungen.
Nein, geärgert hat sich Thomas, der Bezirksvorsitzende, nicht, dass wir die Autoren eingeladen haben, auch wir anderen nicht, die mitbeschlossen und vorbereitet haben. Wir stehen auch weiterhin dazu, dass wir gemeinsam mit den Freund*innen des Kurdischen Gesellschaftszentrums diese Veranstaltung durchgeführt haben, im Interesse der kurdischen Solidaritätsbewegung. Das hat Thomas in der Begrüßung ausdrücklich betont. Ganz sicher hat die Veranstaltung dazu einen Beitrag geleistet.
Doch im Vorfeld der Veranstaltung gab es mehrere Mails an uns, in denen sich mit Michael Meyen auseinandergesetzt wurde, bzw. dieser angegriffen wurde. Veranstalter waren aufgefordert worden, die Lesung abzusagen; auch uns gegenüber wurde die Frage aufgeworfen. Dies war Anlass, eine kurze Stellungnahme zu machen. Diese war dem kurdischen Mitveranstalter bekannt; es ist eben nicht unser Stil, Partner mit unangenehmen Erklärungen zu überraschen. Sie wurde an einen kleinen Kreis von Personen verschickt und zu Beginn vorgetragen worden. Wörtlich heißt es u.a.:

„1. In Wahrheit geht es bei der Kritik an den beiden Autoren um ein anderes Thema, nämlich um die Bewertung der umstrittenen Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“, welche von den Autoren gegen Angriffe verteidigt wird (http://bds-kampagne.de/aufruf/aufruf-der-palstinensischen-zivilgesellschaft/).

Tatsächlich stellt sich auch uns die Frage, ob die BDS-Kampagne gerade in Deutschland ein geeignetes Mittel ist, um die Sache des palästinensischen Volkes und der Durchsetzung aller UN-Resolutionen zu diesem Konflikt zu dienen. Allerdings weisen wir die unberechtigte Kritik an BDS und andere Versuche zurück, jegliche Kritik an der aktuellen Politik Israels als antisemitisch zu brandmarken und in der Öffentlichkeit mundtot zu machen. Wir verweisen hierzu auch auf Reden des Journalisten Andreas Zumach auf einer Veranstaltung zu diesem Thema in München (https://www.youtube.com/watch?v=oTMKToXZr60) und in Zusammenhang mit der Verleihung des Göttinger Friedenspreises (http://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Vortrag-von-Andreas-Zumach-ueber-Israel-Palaestina-und-den-Goettinger-Friedenspreis-2019).

2. Wir können die Veröffentlichungen von Michael Meyen auf KenFM und Rubikon nicht nachvollziehen und kritisieren diese in solidarischer Form. Uns geht es um gemeinsame Anliegen. Diese Medien sind aus unserer Sicht aufgrund ihrer rechtsoffenen Ausrichtung und Agenda nicht dazu geeignet, fortschrittliche Inhalte zu transportieren und verwischen die notwendige Abgrenzung gegen inhumane und reaktionäre Kräfte. …“

Michael Meyen mokiert sich, dass Thomas „vom Blatt abgelesen“ hat. Auch das entspricht unserem Stil, dass wir die Formulierung komplizierter Probleme nicht spontaner Wortwahl überlassen. Das geschriebene und gesprochene Wort stimmen überein.
Michael Meyen ist politisch kein Linker, er ist auch kein Rechter, sonst hätte er dieses Buch nicht schreiben können. Und er mag die DKP nicht. Inwieweit er diese und deren Politik kennt, ist offen. Die DKP Saarland kennt er eindeutig nicht, weder deren Probleme noch deren Politik. Nicht die DKP Saarland hatte Probleme mit dem Autor Meyen, dieser hat Probleme mit dem Veranstalter DKP.
Er bekennt sich zur Nutzung von Medien wie KenFM. Die politisch begründete Kritik weist er zurück, eine inhaltliche Auseinandersetzung interessiert ihn nicht, er steht über diesen Auffassungen. Stattdessen fühlt er sich persönlich angegriffen und ist verärgert; was im Nachhinein deutlich wird. Und diffamiert dann. Ein arroganteres Verhalten ist kaum vorstellbar. Ähnlich war es schon tags zuvor in Trier; auch da die nachgekartete Unterstellung: „Da hätte man vermutlich auch die Veranstaltung zu den Kurdinnen lieber gelassen.“ https://die-kurden.de/2018/01/04/trier-28-maerz-2019/#more-1170

Hat er auch Probleme mit seiner Vergangenheit als ehemaliger Bürger der DDR? Die Frage nach dem Bildungssystem in den Gebieten des „Demokratischen Föderalismus“ hatte er wohl falsch verstanden, das kann passieren. Er antwortete nicht zum Bildungs-, sondern zum System der Ausbildung der Kader. Dies erinnere ihn an die Parteischulen der SED. Das kam nicht positiv, eher spöttisch, kann ja nichts bringen. Kam da der innere Antikommunist durch?

Überhaupt scheint eine gewisse Überheblichkeit bei beiden Autoren vorhanden. Da kam mehrmals der Hinweis von Kerem auf die stolze Münchener Vergangenheit während der Räterepublik 1919 im Verhältnis zur Arbeiterbewegung im Saarland. Kerem weiß nichts über saarländische Geschichte, macht aber seine Bemerkungen. Wenn es ihn interessiert, wir können Literaturhinweise geben.
Die Veranstalter Kurdisches Gesellschaftszentrum Saarbrücken und DKP Saarland hatten in der Werbung zur Veranstaltung um Spenden gebeten: „Eintritt frei, um eine Spende zur Finanzierung der Veranstaltung und für die Solidarität mit Rojava wird gebeten.“
http://www.sozialismuss.de/dkp/download/flyer_die_kurden_20190329_web.pdf

Kerem Schamberger hatte in seiner Eröffnungsrede auch um Spenden für die von der deutschen Justiz Verurteilten gebeten, die wegen ihrer Solidarität mit der kurdischen Freiheitsbewegung Geldstrafen erhielten. Der von den Veranstaltern genannte Zweck der Spenden war allen Anwesenden bekannt, einschließlich den Autoren.
Die Erweiterung des Spendenzwecks ist eigentlich unproblematisch, über den besser vor Beginn gesprochen worden wäre, was aber auch anschließend geregelt werden konnte. M. Meyen reduziert die Spendensammlung „für Aktivistinnen, die in Deutschland verurteilt werden, weil sie solidarisch mit der kurdischen Freiheitsbewegung sind“; er unterstellt der DKP den Missbrauch der Spenden um dann weiter zu diffamieren. „… die Finanzierung von Veranstaltungen ist vielleicht nicht das größte Problem, dass die DKP im Saarland hat. …“ siehe https://die-kurden.de/2018/01/03/saarbruecken-29-maerz-2019/#more-1176

Schlussbemerkung: „Von den Kurdinnen lernen, heißt vor allem: Toleranz und Offenheit lernen.“ schreibt M.Meyen im Blog. So ist es.

April 2019; Rainer Dörrenbecher, DKP Saarland

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