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Nachdem
die neoliberal-konservative Müller-Regierung bei den
Landtagswahlen abgestraft wurde, hatten viele Menschen an der Saar auf
einen Politikwechsel gehofft. Dieser war ja auch von allen Parteien
links von CDU und FDP versprochen worden. Jetzt wird ein abgehalfterter
Ministerpräsident durch einen unverfrorenen Wählerbetrug der
GRÜNEN erneut ins Amt gebracht. Die Hoffnungen auf eine gerechtere
und friedlichere Landespolitik, auf Maßnahmen gegen
Niedriglöhne und Leiharbeit, auf eine humane
Flüchtlingspolitik sind durch Korruption und Vetternwirtschaft
erster Güte verraten worden.
Die Konsequenz: Nicht nur wählen – Druck machen
Und dennoch: Die Wahlergebnisse haben gezeigt, dass es im Saarland eine
Mehrheit für einen Politikwechsel gibt. Leider zeigt sich dies bis
heute fast nur in den Kreuzen auf dem Wahlzettel und nicht durch
Aktionen auf den Straßen und in den Betrieben. Jamaika weist auf
ein Problem hin: Allein durch Wahlen ist in unserem Land kein
Politikwechsel im Interesse der Bevölkerungsmehrheit durchsetzbar.
Noch ist es viel zu ruhig im Land. Wir müssen uns gemeinsam in
gesellschaftlichen Allianzen – mit Gewerkschaften, sozialen
Bewegungen und linken Parteien – für einen Richtungswechsel
einsetzen. Widerstand tut not gegen die Regierungspolitik in
Saarbrücken und Berlin, wenn wir uns nicht das Fell über die
Ohren ziehen lassen wollen.
Die DKP Saarland bekräftigt angesichts von Entlassungswellen,
Einschüchterungen von Belegschaften und Lohndruck vor dem
Hintergrund der Krise ihre vor dem Wahlen formulierten Eckpunkte
für einen Politikwechsel.
Diese Betrüger-Regierung muss weg!
Aus dem Elend des Neoliberalismus im Saarland rettet uns kein
höheres Wesen, auch kein Tribun oder sonstiger Heilsbringer. Das
können nur die Saarländerinnen und Saarländer, indem sie
selbst für ihre Rechte aktiv werden. Unser Motto bleibt daher: Wer
sich nicht wehrt, lebt verkehrt!!
► Für einen Richtungswechsel in der Landespolitik – Eckpunkte der DKP
- Die DKP fordert die Erarbeitung und Durchsetzung
eines Landesentwicklungsprogramms mit dem Grundsatz „Der Mensch
kommt vor dem Profit“. Im Mittelpunkt eines solchen Programms
muss die Zukunft der Arbeit stehen. Es muss Sofortmaßnahmen
beinhalten, wie Massenarbeitslosigkeit und soziale Not sofort
bekämpft werden können, wie die Kinderarmut überwunden
und Altersarmut verhindert wird. Es muss Wege aufzeigen, wie die
Zerstörung der ökologischen Existenzgrundlagen beendet und
eine Energiewende herbeigeführt wird. Es muss klare
Maßnahmen enthalten, wie Bildung, Gesundheit für alle
gesichert, wie mehr Mitbestimmung in Betrieb und Gesellschaft
durchgesetzt wird!
- Die Aufhebung der Diskriminierung von Frauen darf
nicht nur verbal gefordert werden, sie muss endlich Realität
werden. Zu dieser notwendigen Realität gehört die
Gleichstellung der Frauen in der Arbeitswelt und in der gesamten
Gesellschaft. So muss die Forderung „Gleicher Lohn für
gleiche Arbeit“ Wirklichkeit werden.
- Wir fordern: Nein zur Schuldenbremse, keinen
Sozialabbau und keine weiteren Massenbelastungen! Notwendig ist die
Steigerung der Massenkaufkraft die Erhöhung von Löhnen,
Renten, Arbeitslosengeld. Weg mit Hartz IV und der Rente mit 67! Her
mit dem gesetzlichen Mindestlohn!
- Wir fordern eine Jugendpolitik, die Lösungen
für die Gegenwart anbietet, wie die gesetzliche
Ausbildungsverpflichtung von Unternehmen und die Förderung
benachteiligter Jugendlicher in allen gesellschaftlichen Lern- und
Arbeitsprozessen.
- Wir fordern die Umverteilung von oben nach unten! Wir
fordern die Vergesellschaftung der Schlüsselindustrien, der Banken
und Versicherungen gemäß dem Grundgesetz und der
Landesverfassung!
- Nein zur Privatisierung öffentlichen Eigentums und öffentlicher Aufgaben!
- Wir fordern Initiativen für die sofortige
Beendigung des Krieges in Afghanistan und die Entmilitarisierung des
Saarlandes. Die Saarlandbrigade, diese kriegführende Truppe,
brauchen wir nicht!
- Wir fordern ein Aktionsprogramm gegen alte und neue
Nazis, das Verbot jeglicher neonazistischer Propaganda und das Verbot
der NPD! Der entschlossene Kampf gegen Neonazismus und Rassismus muss
zur gesellschaftlichen und staatlichen Aufgabe gemacht werden.
Der Kapitalismus steckt in einer seiner tiefsten Krisen. Die jetzige
Krise kam nicht überraschend, so wie es von den Herrschenden
dargestellt wird. Sie ist auch nicht auf menschliches Versagen oder
fehlende Moral zurückzuführen. Sie gehört zum
Kapitalismus, zu seiner Funktionsweise. Widerstand gegen die unsoziale
Politik der Regierenden muss daher ein erster Schritt sein, um eine
andere gesellschaftliche Entwicklungs¬richtung durchzusetzen.
Deshalb verknüpfen Kommunistinnen und Kommunisten den Kampf
für einen Politikwechsel mit der Perspektive, dieses Krisensystem
zu überwinden. Wir meinen, dass es heute notwendig ist, gemeinsam
mit vielen fortschrittlichen und linken Menschen und Organisationen
über die Frage zu diskutieren, in welcher Weise dies gelingen kann.