„Das Saarland braucht
keine
Brigade“
Erstes
regionales Friedensforum in Saarlouis
fordert Rückzug aus Afghanistan
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Wir veröffentlichen im Weiteren eine Pressemitteilung des FriedensNetz Saar:
Symbolträchtig
in unmittelbarer Nähe der Graf-Werder-Kaserne der Saarlandbrigade
in Saarlouis trafen sich am 31.08.08 Aktivisten der regionalen
Friedensbewegung, um ihre Forderung nach Beendigung der
Kriegseinsätze der Bundeswehr zu bekräftigen.
In seinem detailreichen
Eröffnungsreferat beleuchtete Dr. Peter Strutynski, Sprecher des
Bundesausschusses Friedensratschlag, die Interessenlage der NATO in
Afghanistan. Offenkundig werden dort regionale Warlords und
Drogenbarone in einem eskalierenden Krieg unterstützt, um
weitreichenden Einfluss auf diese geostrategisch wichtige Region zu
erhalten. Neben der weiteren Einkreisung Russlands spielt die
unmittelbare Nähe zu den wichtigen Rohstofftransportwegen und zu
China eine entscheidende Rolle für das blutige Schauspiel am
Hindukusch. „In diesem sieben Jahre dauernden Krieg führte
bislang die Entsendung weiterer Truppen nur zu mehr
Blutvergießen“, so Strutynski.
In der anschließenden
Diskussion standen die Interessenskonflikte zwischen der NATO und dem
wieder erstarkten kapitalistischen Russland im Kampf um Rohstoffe und
Märkte im Mittelpunkt. Aloyse Bisdorff von der Kommunistischen
Partei Luxembourgs skizzierte die Entwicklung Russlands in den
vergangenen Jahren und warnte vor einer möglichen Eskalation des
Konflikts mit der NATO.
In einer Saarlouiser Erklärung
sprach sich das Forum, das sich neben Einzelpersonen vor allem aus
Vertreter/innen von attac, der AG Frieden Trier, dem FriedensNetz Saar,
der Frauengruppe Courage, DER LINKEN und der DKP, sowie von pax christi
zusammensetzte, für den sofortigen Rückzug aller Truppen aus
Afghanistan und dem Irak aus.
Für das FriedensNetz Saar
i.A. Waltraud Andruet, Thomas Hagenhofer
Saarlouiser Erklärung anlässlich des Ersten Internationalen Saarländischen Friedensforums am 31.08.2008
Die Menschen in der Region
Saar-Lor-Lux haben aus ihrer eigenen Vergangenheit gelernt, dass Kriege
um Land, Ressourcen oder Machtpositionen immer zulasten der
Bevölkerung aller beteiligten Länder geführt werden.
Immer deutlicher wird, dass im Afghanistan-Krieg mehr und mehr Soldaten
und Zivilisten ihr Leben lassen für die Macht- und
Kapitalinteressen der NATO-Staaten und ihrer Verbündeten.
Daher lehnt eine Mehrheit die
Beteiligung ihrer Regierungen und Militärs an weltweiten Kriegen
wie z. B. im Mittleren Osten ab und verlangt ein Ende des
Blutvergießens. Krieg darf kein Mittel der Politik sein.
Die Kräfte der Friedensbewegung in unserer Region wollen in ihrer Vielfalt einen Beitrag zum Frieden leisten und fordern:
- den sofortigen Rückzug aller Truppenteile aus Afghanistan und dem Irak,
- den massiven Ausbau der zivilen Aufbauhilfe,
- keine
weitere Militarisierung der Europäischen Union – Stopp der
Ratifizierung des EU-Vertrags von Lissabon,
- Auflösung aller militärischen Interventionseinheiten und
keine Beteiligung an den schnellen Eingreiftruppen der NATO,
- die Einstellung sämtlicher militärischer Übungsflüge, Transporte und Manöver,
- das Verbot
von Rüstungsproduktion jeder Art und gesetzlicher Zwang zur
Konversion in zivile Produktion,
- die Einstellung jeder Propaganda für militärische Organisationen
Die teilnehmenden Organisationen
wollen zukünftig ihre Zusammenarbeit verstärken und weitere
gemeinsame Initiativen und Aktionen initiieren. Gemeinsam werden sie
beispielsweise die Aktionen gegen den NATO-Gipfel 2009 in
Kehl/Strasbourg in unserer Region vorbereiten.
Erstunterzeichner/innen:
FriedensNetz Saar, AG Frieden Trier,
attac Untere Saar, pax christi Saarland, DIE LINKE LAG Frieden und
internationale Politik Saarland, DKP Saarland, KP Luxembourg,
Frauengruppe Courage
Wer die Saarlouiser Erklärung unterstützen möchte, sende bitte einen Brief oder eine Mail an das FriedensNetz Saar.
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