Städte
und Gemeinen stehen am finanziellen Abgrund, Schuldenberge türmen
sich auf. Auch der Landeshauptstadt Saarbrücken steht das Wasser
bis zum Hals.
Das ist aber keine
rein saarländische Erscheinung: Der Deutsche Städte- und
Gemeindetag hat unlängst gewarnt, dass sich das bundesweite Minus
aller Kommunen von 2,8 Milliarden Euro in 2009 auf jährlich 12
Milliarden Euro in den Jahren 2010/11 erhöhen wird.
Angesichts dieser katastrophalen Lage ist von Sparen die Rede
Vor
allem die Unternehmer- Lobbyisten der IHK („Es gibt zuviel
Hallenbäder“) und ihre Lautsprecher im Saarbrücker
Stadtrat entpuppen sich als Scharfmacher. Die im Landtag bestimmenden
Jamaika-Parteien heizen die Stimmung an, damit der Rotstift rigoros
wütet.
Nehmen wir die Union: Der CDU-Fraktionschef Peter
Strobel will z.B. von der Schließung des Kombibades in Fechingen
nichts wissen (weil er die Wut und Erbitterung der betroffenen
Mitbürger fürchtet), aber er und seine Parteikolegen wollen
eine Reihe anderer gravierender Verschlechterungen durchsetzen:
- Verlängerung der Arbeitszeit für die städtischen Mitarbeiter
- Einsparungen bei den Vergütungen für die Bediensteten der Stadt
- Schließung der Bücherei in Dudweiler
- Eine Mio. Euro Einsparungen beim Zoo
- Mehr Druck aufs Einkassieren von Park-gebühren und Hundesteuern
- Aufhebung des Sonderstatus von Dudweiler
- Privatisierung des Bürgerhauses Dudweiler
Das
sind wenige Beispiele für Massnahmen, welche an der
Gesamtfinanzmisere kaum etwas ändern. Getroffen werden aber die
„kleinen“ Leute, das sind jene, die am wenigsten haben und
die geplanten Abstriche am meisten spüren werden.
Ein Konzept der Wegelagerei
Was
CDU und andere Sparwütige planen, ist schon aus der Vergangenheit
hinlänglich bekannt: Die Schwächsten werden
ausgeplündert und die Reichen beschenkt.
Ein Konzept der Wegelagerei
Was
CDU und andere Sparwütige planen, ist schon aus der Vergangenheit
hinlänglich bekannt: Die Schwächsten werden
ausgeplündert und die Reichen beschenkt.
Klarheit über die Ursachen der Finanznot schaffen
Schon
seit vielen Jahren können mit den Einnahmen der Stadt die Ausgaben
für dringende Aufgaben nicht mehr gedeckt werden. Die Ursachen
dafür sind vielfältig, zum Beispiel:
- Der
kommunale Anteil am Gesamtsteueraufkommen des Staates wird immer
geringer, obwohl die Aufgaben zunehmend umfangreicher werden
- Steuergeschenke an die Großunternehmen führen zu Mindereinnahmen bei den Städten und Gemeinden
- Bund
und Länder übertragen Aufgaben an die Kommunen, ohne die
Finanzierung zu sichern, was zu unerträglichen Belastungen
führt
- Vor allem die im letzten Jahr spürbar gewordene Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Lage weiter zugespitzt
Wir
wissen, dass auch im Saarbrücker Rathaus schon oft falsche
Entscheidungen getroffen wurden, die nicht den Bürgerinteressen
dienlich waren. Dennoch ist es eine Unverschämtheit, wenn CDU und
FDP jetzt versuchen, der Oberbürgermeisterin die Schuld für
die gegenwärtige Lage in die Schuhe zu schieben.
Die DKP unterstützt die Forderung nach einem Rettungsschirm für die Städte und Gemeinden.
Eine
Bundesregierung, die zur Rettung des Bankensystems im Eiltempo rund 500
Milliarden Euro bereitgestellt hat, muss auch dafür sorgen, dass
unsere Kommunen nicht im Abgrund versinken. Wir sagen:
- Statt
Kahlschlag und Kaputtsparen der städtischen Infrastruktur ist ein
Rettungsschirm für die Städte und Gemeinden notwendig!
- Schluss
mit Steuergeschenken an Besserverdienende, wie z.B. durch das
ominöse „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ (Senkung der
Mehrwertsteuer für Hotelbetriebe)
- Bei den Rüstungskosten sparen! 60 Militärtransporter A400M sollen rd. 13 Milliarden Euro verschlingen
- Auch der unselige Afghanistan-Einsatz muss beendet werden, der die BRD jährlich allein 1,3 Mrd. Euro kostet.
- Ran
an die Vermögenssteuer, Verfolgung von Steuerbetrügern, die
mindestens 23 Mrd. Euro auf Schweizer Konten versteckt haben
- Auch könnte eine Erhöhung der Gewerb er ins Auge gefasst werden
- Wir
fordern ein Zinsmoratorium für kommunale Schulden; Bund und Land
müssen einen Entschuldungsfonds für Kommunen einrichten.
Soziale Infrastruktur ist wichtig für die Zukunft der Stadt!
Schon
2008 warnte die DLRG, dass „jedes dritte Kind unter 14 Jahren
nicht schwimmen kann“ (SZ vom 5.4.08). Seitdem hat sich die Lage
noch verschlimmert.
Bürger-Proteste gegen die
Schließung der Bäder in Dudweiler und Fechingen sind
berechtigt, denn nur durch breit entwickelten Widerstand können
die Pläne der Plattmacher verhindert werden.
Wo
sollen unsere Kinder schwimmen lernen oder ihre Freizeit verbringen,
wenn Bäder dicht machen? Was wird aus den vielen Vereinen,. die
ihre Trainingsstätte verlieren? Wir kämpfen für die
Erhaltung aller Schwimmbäder in Saarbrücken!
Untersuchungen
haben ergeben, dass eine entwickelte Infrastruktur (Bäder,
Sporthallen, Büchereien, Theater usw.) eine wichtige Voraussetzung
für die Ansiedlung neuer Betriebe oder Einrichtungen ist. Deshalb
sagen wir:
Unsere Stadt muss lebenswert bleiben, deshalb kein weiterer Kahlschlag bei Sport und Kultur!