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„Wer
Wind sät, wird Sturm ernten!“
Beschäftigte
des Medizintechnik-Unternehmens Subitec in Sulzbach/Saar
wehren sich gegen Standortschließung
„Wer
sich
gegenüber der Börse versklavt, der muss
zwangsläufig
eine Unternehmenspolitik betreiben die weder
den Bedürfnissen
der Kunden und schon gar nicht den Bedürfnissen der
Beschäftigten gerecht wird“, mit diesen Worten
beschrieb der
Betriebsratsvorsitzende von Subitec, Rainer Tobae, auf der
Protestkundgebung vor dem Sulzbacher Werk die wahren Ursachen der
angedrohten Arbeitsplatzvernichtung.
Er vermutet, dass hinter der Entlassung von 30 der 70
Beschäftigten und der angekündigten
Standortverlagerung nach
Pfullendorf, nördlich des Bodensees, ein einziges Ziel steht:
Den
Betrieb dicht zu machen. Denn die Gesellschafter der TBS Group, in der
Mehrzahl anonyme Fondmanager, interessieren nur nackte Zahlen, die
menschlichen Schicksale im Saarland sind ihnen völlig
gleichgültig.
Deshalb sagt Rainer
Tobae an die
Adresse der Unternehmensleitung: Wir lehnen eine Verlegung
des
Standortes ab und werden alle Möglichkeiten
ausschöpfen sie
zu verhindern! Die Standortverlagerung macht betriebswirtschaftlich
keinen Sinn: Weitere Fachkräfte, Werkstatt-Techniker,
Innendienstkräfte, Finanzbuchhalter, gehen verloren und
müssen in Pfullendorf neu gewonnen werden. Die Kosten
für den
Sozialplan werden sich zwangsläufig erhöhen. In
Sulzbach
besteht ein Mietvertrag mit einer Laufzeit bis Ende August
2014.
Mit Doppelzahlung, Zumindest muss mit beachtlichen Abstandszahlungen
gerechnet werden. Wir werden mit empfindlichen Einbußen im
Sondergeschäft rechnen müssen. Der Bereich ZGV
(Zentrale-Gas-Versorgung) erzielt seine Umsätze
schwerpunktmäßig in der Region Saarland,
Rheinland-Pfalz,
Rhein-Main. Er ist ohne Werkstatt letztlich nicht erfolgreich zu
betreiben. Es entstehen zusätzliche Kosten für den
Umzug der
Werkstatt und Büros. Die Standortentscheidung belastet
bestehende
Kundenbeziehungen. Der Standort Pfullendorf ist absolut dezentral. Wenn
sich irgendwo in Deutschland Fuchs und Hase gute Nacht sagen- dann in
Pfullendorf."
Die gesamte
Belegschaft ist
nicht bereit, sich kampflos zur Schlachtbank führen zu lassen.
Daher: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten!“
Die DKP Saarland hat mit
mehreren
Genossinnen und Genossen an der Aktion in Sulzbach teilgenommen und
eine Solidaritätserklärung an Belegschaft und
Betriebsrat
überreicht, in der genauer auf die Ursachen der leider
alltäglichen Verbrechen des Kapitalismus an den
Lebensinteressen
von Beschäftigten eingegangen wird und Forderungen im
Interesse
der arbeitenden Menschen im Gesundheitswesen entwickelt werden. In der
Erklärung heißt es:
"Wir Kommunistinnen und Kommunisten sind bekanntlich keine
Anhänger des Privateigentums in der Wirtschaft, schon gar
nicht in
solchen gesellschaftlichen Bereichen, in denen ihr arbeitet und gute
Arbeit leistet. Dieser Bereich gehört auch zum
Gesundheitswesen,
zur Grundversorgung der Menschen in unserer Region. Mit der
neoliberalen Gesundheitspolitik wird das Gesundheitswesen dem
kapitalistischen Markt, dem Streben nach Gewinn unterworfen. Es gibt
einen gnadenlosen Konkurrenzkampf und einen
Verdrängungswettbewerb. Mit allen gesellschaftlichen und
sozialen
Folgen. Die Versorgung verschlechtert sich, es ist die Grundlage
für das Zweiklassensystem und die Menschen darin
müssen unter
immer schwieriger werdenden Bedingungen arbeiten. Unter solchen
Bedingungen kann es keine gute gesundheitliche Versorgung und auch
keine Sicherheit der Arbeitsplätze geben."
Und weiter:
"Wir sind für die Vergesellschaftung solcher Unternehmen unter
demokratischer Kontrolle. Stiftungs- und Genossenschaftsmodelle
könnten, wenn Sie von der Politik unterstützt und
gefördert würden, ein Schritt in die richtige
Richtung sein.
Das wäre der Politikwechsel, der auch die Arbeit bei Subitec
in
Sulzbach langfristig sichern würde."
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