Erklärung
des Bezirksvorstandes der DKP Saarland vom
08.08.2011 zur sog. Zukunftsinitiative Saarland
Klassenkampf
von oben im Interesse der Reichen
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Die
DKP Saarland weist die Vorschläge der sogenannten
„Zukunftsinitiative Saarland“ als unerträglichen
Versuch zurück, die Krisenlasten noch stärker auf die
arbeitenden und von Arbeit ausgegrenzten Menschen in unserem Bundesland
abzuwälzen. Die Vorschläge beinhalten eine verschärfte
Durchsetzung des neoliberalen Gesellschaftskonzepts durch Abbau
demokratischer Selbstverwaltung und mehr Zentralismus. Statt mehr
Demokratie von unten (Bürgerbegehren) sollen im Interesse der
„Wirtschaft“ Entscheidungshindernisse beseitigt werden.
Diese
Landesregierung als ein Wurmfortsatz der CDU-FDP-Bundesregierung hat
bei der Lösung der Finanz- und Wirtschaftskrise total versagt.
Diejenigen, die die Krise nicht verursacht haben, sollen jetzt immer
mehr zahlen. Dieser Politik der weiteren Umverteilung von unten nach
oben ordnet sich die CDU-FDP-Grüne-Regierung im Saarland
bedingungslos unter. Mit der Zustimmung zur sog. Schuldenbremse wurde
dies durch die Vorgängerregierung beschlossen. Es sind die
Daumenschrauben, mit denen diese Zustände zementiert wurden.
Es gibt demzufolge kein Konzept zur Entschuldung des Landes durch diese
Landesregierung. Die Berliner Politik auf Kosten der arbeitenden
Bevölkerung wird deshalb einfach nach unten durchgereicht. Der
scheidende Ministerpräsident Müller hält wie die FDP die
Streichungen im Sozialbereich für unumgehbar und sinnvoll, seine
Nachfolgerin soll diesen Weg fortsetzen – der Koalitionspartner
die Grünen hat nichts dagegen.
Auch eine an der Zukunft und den Potentialen des Saarlandes orientierte
Wirtschafts- und Industriepolitik ist bei dieser Landespolitik eine
Fehlanzeige. Was die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen angeht; so
verlässt sich diese Regierung allein auf den kapitalistischen
Markt, der dieses Problem nicht lösen kann und wird. Investitionen
und staatliche Fördermittel werden nach wie vor nicht an
wirkungsvolle arbeitsplatzschaffende Auflagen geknüpft. Die
Zerstörung industrieller Arbeitsplätze wird weiterhin als
Notwendigkeit eines Weges in eine ökologische Wirtschaft
gepriesen; was dabei herauskommt, sind immer mehr prekäre,
schlecht bezahlte Jobs in nicht produktiven Bereichen.
Stattdessen werden Alternativen wie eine Wiedereinführung der
Vermögenssteuer, die Anhebung des Spitzensteuersatzes und der
Erbschaftssteuer, gesetzliche Maßnahmen zur Abschöpfung der
Spekulationsgewinne, mehr Steuergerechtigkeit rigoros abgelehnt.
Die DKP stellt fest: Die Zukunft des Saarlandes kann nur durch einen
fortschrittlichen Politikwechsel gesichert werden. Die DKP fordert die
Erarbeitung und Durchsetzung eines Landesentwicklungsprogramms mit dem
Grundsatz „Der Mensch kommt vor dem Profit“. Im Mittelpunkt
eines solchen Programms muss die Zukunft der Arbeit stehen. Es muss
Sofortmaßnahmen beinhalten, wie Massenarbeitslosigkeit und
soziale Not sofort bekämpft werden können, wie die Kinder-
und Altersarmut verhindert und überwunden wird. Es muss Wege
aufzeigen, wie die Zerstörung der ökologischen
Existenzgrundlagen beendet und eine Energiewende herbeigeführt
wird. Es muss klare Maßnahmen enthalten, wie Bildung, Gesundheit
für alle gesichert, wie mehr Mitbestimmung in Betrieb und
Gesellschaft durchgesetzt wird!
Wir
fordern: Nein zur Schuldenbremse, keinen Sozialabbau und keine weiteren
Massenbelastungen! Notwendig ist die Steigerung der Massenkaufkraft,
die Erhöhung von Löhnen, Renten, Arbeitslosengeld. Weg mit
Hartz IV und der Rente mit 67! Her mit dem gesetzlichen Mindestlohn von
10 Euro pro Arbeitsstunde! Die öffentlichen Haushalte müssen
zulasten der Profite von Banken und Versicherungen z.B. durch ein
Zinsmoratorium nachhaltig entschuldet werden.
Wenn sich die Arbeits- und
Lebensverhältnisse im Saarland wirklich ändern sollen,
müssen für solche Veränderungen Initiativen ergriffen
und entschlossen für deren Durchsetzung gekämpft werden!
Dabei haben die Gewerkschaften eine zunehmende Verantwortung und ihr
Verhalten wird entscheidend sein.
Nicht die Saarländerinnen und Saarländer leben über ihre
Verhältnisse sondern diejenigen, die sich über Jahrzehnte an
billigen Löhnen, niedrigen Steuern und daraus resultierenden
Zinslasten der öffentlichen Haushalte bereichern. Das Saarland
kann sich den Kapitalismus nicht länger leisten, ohne grundlegende
gesellschaftliche Veränderungen gibt es keine lebenswerte Zukunft
in unserem Land!
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