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Inhalt:
Politikwechsel
im Saarland ist notwendiger
denn je! - Die Jamaika-Regierung muss weg! - Der Mensch geht vor Profit!
Raus aus Afghanistan -
sofort! Wir
zahlen nicht für diesen Krieg! Bundeswehr raus aus
Schulen und Hochschulen
Bildung ist ein
Menschenrecht! Eine Schule für alle!
Stoppt soziale Selektion und Privatisierung!
Solidarität im Kampf
der Arbeiterklasse in der EU gegen die kapitalistische Krise!
Gegen Rechtsentwicklung und
Neofaschismus!
Politikfähigkeit
der DKP weiterentwickeln! Solidarisch in Aktion handeln!
Solidarität
mit der israelischen Friedensbewegung – Solidarität
mit den
Palästinensern – die Gaza-Blockade beenden!
Zur
Übersicht der Konferenz
Politikwechsel im Saarland ist notwendiger
denn je! - Die Jamaika-Regierung muss weg! - Der Mensch geht vor
Profit!
Die Saarländerinnen und Saarländer wählten
2009 bei der Landtagswahl mit großer Mehrheit die CDU ab. Mit
einem widerlichen Lug- und Trug-Manöver von CDU, FDP und
insbesondere den Grünen wurde eine sogenannte
Jamaika-Regierung installiert.
Nach fast einem Jahr Regierungspraxis ist sicher, dass diese Regierung
• die Massenarbeitslosigkeit
nicht bekämpft,
• Entlassungen und
Betriebsschließungen weiterhin tatenlos hinnimmt,
• den Bergbau platt macht,
• keine wirksamen Initiativen
für Ersatz- oder neue Arbeitsplätze entwickelt,
• nichts dagegen unternimmt,
dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander klafft,
stattdessen eine Politik der weiteren Umverteilung von unten nach oben
selbst betreibt und im Bundesrat unterstützt,
• keine Maßnahmen
gegen die vorhandene Kinderarmut und die sich verschärfende
Altersarmut ergreift,
• kein Konzept hat, die
finanziell katastrophale Haushaltssituation des Landes zu
verändern,
• immer mehr die Kommunen
belastet,
• am Bildungssystem weiter
herumdoktert, anstatt es radikal zu reformieren,
• die reaktionäre
Abschiebepraxis der Vorgängerregierung fortsetzt und mit die
schärfsten Polizeigesetze, die es in der BRD gibt, anwenden
will,
• weiterhin ja sagt zum Krieg in
Afghanistan und die Werbung für die Bundeswehr in den Schulen
verstärkt.
Die Bilanz dieser Regierung knüpft also nahtlos an den
Ergebnissen der CDU-Vorgängerregie-rung an. Von dieser
Jamaika-Regierung war nichts anderes zu erwarten.
Müller betonte mehrfach, dass die CDU in dieser Koalition ihre
politischen Ziele nicht an den Nagel hängen wird. Dieser
neoliberale Grundkurs wird durch die FDP in der Regierung
(Steuersenkungen für die Reichen, noch mehr
Kürzungen im Sozialbereich und Sparen bei den Armen)
verschärft. Bündnis 90/Grüne
erklärten sich bereit durch die Teilnahme an dieser Koalition
diesen reaktionären Kurs zu akzeptieren und mit umzusetzen.
Die Voraussetzung für diese Koalition war das Ziel,
einen Regierungswechsel und vor allem den
überfälligen Politikwechsel im Saarland zu verhindern.
Die Grünen wollen in dieser Koalition illusionäre und
sehr schwammige Positionen für einen
„grünen Kapitalismus“ vertreten. Es soll
eine „grüne“ Modifizierung und Erneuerung
des kapitalistischen Produktionsapparates und Dienstleistungssektors im
Saarland stattfinden.
Diese „grüne
Erneuerungs-Konzeption“ ist eine Luftnummer, weil
sie jeden antikapitalistischen Ansatz ausschließt. Ohne
Eingriffe in die kapitalistischen Eigentumsverhältnisse
bleiben das „grüne“ Träume und
ist Wählerbetrug.
Diese Konzeption eines „ grünen
Umbaus“ stellt stattdessen massive Anreize für das
Kapital in den Mittelpunkt. Ziel ist es neue Investitions-,
Spekulations- und vor allem Profitfelder für das Kapital zu
eröffnen. Dafür sollen alle vorhandenen Ressourcen
(u. a. Streichung der „Subven-tionen“ für
die Steinkohle!) mobilisiert werden. Da über den
Landeshaushalt so gut wie nichts zu mobilisieren ist, das Kapital, die
Banken und die Reichen nicht zur Kasse gebeten werden, ist klar
erkennbar, wer hier zahlen soll: Die arbeitende Bevölkerung!
Sie wird weiter ausgeplündert werden! Sozialpolitik findet
deshalb in der Koalitionsvereinbarung schon gar nicht statt!
In dieser Gemengelage ergeben sich zwischen der Müller-CDU,
der Saar-FDP und der Ullrich-Grünen Berührungslinien,
die neben der Verhinderung des Regierungswechsels diese Koalition
möglich machten.
Es handelt sich hier um eine (weitere)
kapitalistisch-neoliberalistische Gesellschafts- und Politikkonzeption,
die untauglich sein wird, die Probleme im Interesse der Arbeitenden und
der Jugend zu lösen.
Diese „Jamaica“-Landesregierung ist ein
Interessenwahrer und Handlanger des Kapitals und deren Klientel. Sie
kann mit Aktionismus und propagandistischen Aktionen sich darstellen
wie sie will: Sie dient den Reichen, den Großunternehmern,
dem Finanzkapital und der Rüstungslobby!
Wenn dieser Politik nicht mehr Widerstand entgegengesetzt wird, wird
sie noch katastrophalere Verhältnisse hervorbringen!
Verstärkt wird dies dadurch, dass diese Landesregierung sich
in allen Kernfragen als ein Wurmfortsatz der CDU-FDP-Bundesregierung
positioniert. Sie protestiert nicht dagegen, dass diejenigen, die die
Krise nicht verursacht haben, jetzt immer mehr zahlen müssen
und regelrecht abgezockt werden. Das neue Berliner
„Sparprogramm auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung
wird einfach nach unten durchgereicht.
Ministerpräsident Müller täuscht hie und da
Kritik an der Politik der Bundesregierung vor, zieht aber wie immer den
Schwanz ein, wenn´s ernst wird. Er hält wie die FDP
die neuen Streichungen im Sozialbereich für unumgehbar und
sogar sinnvoll. Die Grünen als Koalitionspartner haben nichts
dagegen.
Genau wie die CDU-FDP-Regierung in Berlin hat auch Jamaika kein Konzept
wie die Krise nachhaltig bekämpft werden kann.
Während die Verursacher der Krise wieder Milliardengewinne
machen ist das Kasino der Finanzspekulationen wieder eröffnet.
Notwendige Maßnahmen zur Verhinderung neuer Krisen, finden
nicht statt.
Die Jamaika-Regierung hat keinen Ansatz zur Verbesserung der
Finanzsituation des Saarlandes. Stattdessen wird im Koalitionschor das
Lied vom Sparen gesungen und der Rotstift geschwungen. Alternativen zur
Verbesserung der Finanzsituation auch des Saarlandes wie eine
Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Anhebung
des Spitzensteuersatzes, gesetzliche Maßnahmen zur
Abschöpfung der Spekulationsgewinne, mehr Steuergerechtigkeit
werden rigoros abgelehnt. Ebenso der flächendeckende
Mindestlohn. Die konsequente Anwendung bestehender Gesetze gegen die
großen Steuerhinterzieher (auch im Saarland) würden
Millionen Euro in die Kasse bringen!
Was die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen angeht,
verlässt sich diese Regierung allein auf den Markt, der dieses
Problem nicht lösen kann und wird. Was weiterhin dabei
herauskommt, sind immer mehr prekäre, schlecht bezahlte Jobs
in nicht produktiven Bereichen.
Die DKP ist der Auffassung, dass alles getan werden muss, diese
Regierung aus CDU, FDP und Grüne abzulösen,
je schneller desto besser!
Um dafür Voraussetzungen zu schaffen, tirtt die DKP
dafür ein, vielfältige Initiativen zu entwickeln, um
den Widerstand gegen diese Politik zu erhöhen. Es gibt in
allen wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen Mehrheiten für
einen Politikwechsel. Die strategische Frage und große
Herausforderung ist: Wie können diese Mehrheiten wirksam
werden?
Am wirkungsvollsten wäre es, wenn die DGB- Gewerkschaften ihre
vorhandene Kraft für den Widerstand und den notwendigen
Politikwechsel stärker als bisher mit in die Waagschale
wer-fen würden. Wenn die vielen Signale für einen
heißen Herbst in die Betriebe und auf die Straße
gebracht werden können, wäre dies auch eine
spürbare Antwort an die Jamaika-Regierung!
Es gibt beeindruckende Wahlergebnisse für die linken
Kräfte. Die Situation (auch) im Saarland lehrt aber, dass die
„Arme kurz bleiben“ für eine andere
Politik, wenn nicht der außerparlamentarische Druck mit neuen
Initiativen und neuen Herangehensweisen belebt und verstärkt
wird.
Unser Appell geht in dieser Situation auch an die Partei Die Linke im
Saarland. Es wäre sehr nutzbringend und vor allem
wirkungsvoll, wenn die gewonnenen parlamentarischen Kräfte
hierfür mobilisiert und eingesetzt würden. Unser
Appell geht auch an die SPD im Saarland jetzt endlich konsequente
Schlussfolgerungen für einen Politikwechsel zu ziehen und sich
ohne wenn und aber von der Agenda 2010 und Hartz IV zu
verabschieden!
Es gibt keine Alternative zum Zusammenfinden und Zusammenwirken aller,
die diesen Politikwechsel wollen und für erforderlich halten.
Das Trennende muss beiseite geschoben werden - das Gemeinsame muss die
Plattform sein. Ziel muss es sein eine aktiv handelnde
Allianz vor allem außerparlamentarisch für einen
Politikwechsel zu entwickeln, die mit der parlamentarischen Arbeit mit
all jenen, die für diesen Politikwechsel eintreten, eng
verbunden werden muss. Nur so können auch
Widersprüche zwischen der Durchsetzung eines Politikwechsels
und den sogenannten „Sachzwängen“ (was zu
nachhaltigen Rückschlägen führen wird!) in
Koalitionen usw. überwunden werden!
Es gibt keine Alternative zur Verstärkung des politischen
Dialoges der Kräfte, die sich für diesen
Politikwechsel engagieren. Dies muss frei sein von Arroganz und
Egoismus, von nicht produktiven Alleinvertretungsansprüchen,
vor allem befreit werden von antikommunistischen
Vorbehalten! Ein solcher Dialog kann nur zustande kommen und
mit Erfolg geführt werden, wenn Offenheit,
Bedingungen der Solidarität und der Gleichberechtigung
entwickelt werden!
Die DKP ist eine politische Kraft der Linken im Saarland wenn auch mit
geringem Kräftepotenzial. Dennoch werden wir das dazu
beitragen, was wir können.
• Wir streiten für die
Erarbeitung und Durchsetzung eines Landesentwicklungsprogramms mit dem
Grundsatz „Der Mensch kommt vor dem Profit“. Im
Mittelpunkt eines solchen Pro¬gramms muss die Zukunft der
Arbeit stehen. Es muss Sofortmaßnahmen beinhalten, wie
Massenarbeitslosigkeit und soziale Not sofort bekämpft werden
können, wie die Kin-derarmut überwunden und
Altersarmut verhindert wird. Es muss Wege aufzeigen, wie die
Zerstörung der ökologischen Existenzgrundlagen
beendet und eine Energiewende her-beigeführt wird. Es muss
klare Maßnahmen enthalten, wie Bildung, Gesundheit
für alle gesichert, wie mehr Mitbestimmung in Betrieb und
Gesellschaft durchgesetzt wird!
• Zur Verbesserung der
Finanzsituation des Saarlandes fordern wir die
Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Anhebung
des Spitzensteuersatzes, gesetzliche Maßnahmen zur
Abschöpfung der Spekulationsgewinne, mehr Steuergerechtigkeit.
Wir fordern die kon¬sequente Anwendung bestehender Gesetze
gegen Steuerhinterzieher! Dafür muss das Saarland im
Bundesrat aktiv werden!
• Wir fordern: Nein zu
Schuldenbremse und Sozialabbau, keine Abwälzung der
Krisenlas-ten nach unten. Notwendig ist die Steigerung der
Massenkaufkraft die Erhöhung von Löh¬nen,
Renten, Arbeitslosengeld. Weg mit Hartz IV und der Rente mit 67! Her
mit dem gesetzlichen Mindestlohn!
• Wir fordern die Umverteilung
von oben nach unten! Wir fordern die Vergesellschaftung der
Schlüsselindustrien, wie z. B. den Energiesektor, der Banken
und Versicherungen gemäß dem Grundgesetz
und der Landesverfassung! Nein zur Privatisierung öffentlichen
Eigentums und öffentlicher Auf¬gaben!
• Die Aufhebung der
Diskriminierung von Frauen darf nicht nur verbal gefordert werden, sie
muss endlich Realität werden. Zu dieser notwendigen
Realität gehört die Gleichstel-lung der Frauen in der
Arbeitswelt und in der gesamten Gesellschaft. So muss die Forde-rung
„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“
Wirklichkeit werden.
• Wir fordern eine
Jugendpolitik, die Lösungen für die Gegenwart
anbietet, wie die gesetzli-che Ausbildungsverpflichtung von Unternehmen
und die Förderung benachteilig¬ter Jugendlicher in
allen gesellschaftlichen Lern- und Arbeitsprozessen. Wer nicht
ausbil¬det muss zahlen! Wir fordern die Einrichtung von 1000
überbetrieblichen Ausbildungsplät¬zen in den
saarländischen Berufschulzentren!
• Wir fordern Initiativen
für die sofortige Beendigung des Krieges in Afghanistan und
die Entmilitarisierung des Saarlandes. Die Saarlandbrigade, diese
kriegführende Truppe, brau¬chen wir nicht!
• Wir fordern ein
Aktionsprogramm gegen alte und neue Nazis, das Verbot jeglicher
neona-zistischer Propaganda und das Verbot der NPD! Der entschlossene
Kampf gegen Neonazismus und Rassismus muss zur gesellschaftlichen und
staatlichen Aufgabe ge-macht werden.
Die DKP will ihr Profil als aktionsorientierte Kraft stärken.
Als eine Kraft, die Tagesforderungen mit Alternativen und der
Perspektive einer notwendigen sozialistischen Gesellschaft verbindet.
Wir Kommunistinnen und Kommunisten wollen
überzeugende Anregungen in die Diskussion bringen und so neues
Interesse für die DKP und die UZ entwickeln.
Angesichts der kapitalistischen Krise mit ihren tiefgreifenden Folgen
für die arbeitende Bevölkerung ist es notwendig, dass
die DKP ihre Politik, wie sie im Parteiprogramm und in Detailprogrammen
formuliert ist, bekannter zu machen.
Die DKP startet am 10. September mit einem bundesweiten Aktionstag in
diesen Herbst.
Wir rufen alle Genossinnen und Genossen der DKP im Saarland auf:
• Lasst uns jetzt
verstärkt in die Öffentlichkeit gehen!
• Beteiligt euch an den
Info-Ständen!
• Lasst uns mit einer
großen Kraftanstrengung das vom Parteivorstand herausgegebene
UZ-Extra in großer Auflage vor großen Betrieben und
in Wohngebieten verteilen!
• Beteiligt euch an den
gewerkschaftlichen Aktionen und den Aktionen für die
Beendigung des Krieges in Afghanistan, gegen die Vorbereitung weiterer
Kriege, für den Ausstieg aus der Atomindustrie.
• Sammeln wir Unterschriften
unter den Appell der Friedensbewegung „Den Krieg in
Afghanistan beenden – zivil helfen!“
• Nehmt teil an der Aktion
„Cattenom – non merci!“ am 18.09.2010 in
Schengen, zu der die DKP zu den Aufrufern gehört!
• Nehmt teil an den
gewerkschaftlichen Aktionen in Brüssel am 29. September und
unterstützt die Aktionswochen der IG-Metall und von Verdi!
Nach wie vor gilt: Wer sich nicht wehrt – lebt verkehrt!
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Raus aus
Afghanistan - sofort! Wir zahlen nicht für diesen
Krieg! Bundeswehr raus aus Schulen und Hochschulen!
Die DKP Saarland unterstreicht erneut ihre Unterstützung
für die Forderung der Friedensbewegung nach einem sofortigen
Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Immer mehr Menschen teilen diesen
Wunsch. Die Bezirksorganisation unterstützt die
Unterschriftensammlung der Friedensbewegung „Den Krieg in
Afghanistan beenden – zivil helfen“ und setzt sich
das Ziel, bis zum Ostermarsch 2011 als eigenständigen Beitrag
mind. 500 Unterschriften zu sammeln.
Wir wenden uns im Einklang mit anderen fortschrittlichen Organisationen
wie dem FriedensNetz Saar und der GEW gegen die fortschreitende
Militarisierung von Politik und Gesellschaft. Der Kooperationsvertrag
zwischen Bildungsministerium (unter der damaligen Führung der
CDU) und der Bundeswehr stellt - wie in anderen Bundesländern
auch - einen neuen Höhepunkt militaristischer Einflussnahme
auf Jugendliche dar. Jetzt sollen Jugendoffiziere als Ersatzlehrer in
den normalen politischen Unterricht und in die Lehrerausbildung
integriert werden.
Wir fordern Bildungsminister Kessler auf, diesen Kooperationsvertrag zu
kündigen. Stattdessen fordern wir die Öffnung der
Schulen für demokratische Kräfte wie Gewerkschaften,
die Friedens- und antifaschistische Kräfte. Dies gilt ebenso
für die Hochschulen. Die Zusammenarbeit der
Universität des Saarlandes mit der Bundeswehr z.B. im Fach
Interkulturelle Kommunikation muss beendet werden. Wir fordern alle
Jugendlichen auf, sich gegen diese Veranstaltungen zu wehren und sie zu
boykottieren, Lehrer/innen und Eltern sollten sie dabei
unterstützen.
Gleichzeitig werden öffentliche Rekrutengelöbnisse
und Ordensverleihungen zur bundesdeutschen Normalität - auch
im Saarland. Wir begrüßen die Initiativen gegen
dieses zur Schau stellen von Militär in der
Öffentlichkeit und fordern die saarländischen
Kommunen auf, keine Gelöbnisse in ihren Städten
zuzulassen.
Wir fordern ein Programm zur Entmilitarisierung des Saarlandes und
erneuern unsere Forderung nach einer militärfreien Zone
Saar-Lor-Lux als Vorstufe zu einer europaweiten Abrüstung.
Die DKP Saarland fordert in diesem Zusammenhang:
• die Auflösung
sämtlicher Militärstandorte und Lager in unserer
Region,
• die Einstellung
sämtlicher militärischer
Übungsflüge, Transporte und Manöver,
• ein Überflugverbot
für militärische oder geheimdienstliche Zwecke,
• das Verbot von
Rüstungsproduktion jeder Art (z.B. beim Diehl-Konzern,
Streubombenproduzent) und gesetzlicher Zwang zur Konversion in zivile
Produktion, finanziert durch erzielte Maximalprofite der
Rüstungskonzerne,
• die Einstellung jeder
Propaganda für militärische Organisationen z.B. durch
Bundeswehroffiziere an Schulen und Arbeitsagenturen oder Beteiligungen
an Messen und Ausstellungen,
• keinen
Zwangsmaßnahmen gegen ALG II-Empfänger, die sich
nicht auf Stellen beim Militär bewerben,
• das Rekrutierungsbüro
am Hauptbahnhof Saarbrücken ist zu schließen,
• die Rücknahme der
Gemeinnützigkeit von Traditions- oder Reservistenvereinen,
• die Entmilitarisierung der
Gesellschaft – ob bei der Namensgebung von Gebäuden
und Straßen oder bei öffentlichen Auftritten wie
Empfängen,
• die öffentliche
Aufarbeitung der Rolle und Funktion saarländischer
Industrieunternehmer als Kriegsgewinnler bzw. Kriegsverbrecher im
NS-Krieg wie Hermann Röchling, Franz von Papen, Otto Wolff von
Amerongen u. a..
Die DKP Saarland regt eine internationale Konferenz kommunistischer
Parteien zur Friedenspolitik in Saar-Lor-Be-Lux an.
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Bildung
ist ein Menschenrecht! Eine Schule für
alle! Stoppt soziale Selektion und Privatisierung!
Seit Jahrzehnten zeichnet sich das saarländische
Bildungssystem gegenüber anderen Bundesländern durch
besonders unsoziale Auslesemechanismen aus. Fast nirgendwo sonst ist
der Bildungsweg von Kindern und Jugendlichen so stark vom Geldbeutel
der Eltern abhängig. Die neue Landesregierung will an diesem
Prinzip nicht rütteln sondern setzt – abgesehen vom
Wegfall der Gebühren für das Erststudium –
allenfalls auf kleine Anpassungen. Höchste Priorität
für CDU und FDP hat die Bestandsgarantie für das
Gymnasium und damit das gegliederte Schulsystem.
Unsere Schulen machen Angst und krank, weil sie Menschen in immer
stärkerem Maße nach ihrer Verwertbarkeit
für das kapitalistische Wirtschaftssystem einteilen soll.
Einem wachsenden Teil von Kindern und Jugendlichen, insbesondere von
MigrantInnen, wird bereits früh vermittelt, dass sie nicht
gebraucht werden. Ständig wachsender Druck, den vermeintlich
gefragten Anforderungen der Wirtschaft zu entsprechen, lassen auch dem
anderen Teil immer weniger Spielraum für die
Persönlichkeitsentwicklung. Anpassen, Durchhalten und
Durchmogeln sind die Kernkompetenzen in einem solchen System - notfalls
mithilfe von Papas Geldbeutel oder von Drogen und Pillen.
Eine Gemeinschaftsschule neben dem Gymnasium und das fünfte
Grundschuljahr ändern am Grundprinzip nichts. Die soziale
Auslese wird nur um ein Jahr verschoben. Leider hat sich auch die
SPD-Saar auf das zweigliedrige Schulsystem festgelegt und
schwächt damit die Opposition gegen die soziale Selektion und
den Elternwillen, langes gemeinsames Lernen zu
ermöglichen.
Anstatt am dringend notwendigen Ausbau echter Ganztagsschulen
zu arbeiten, wird der Etikettenschwindel der
CDU-Alleinregierung fortgesetzt, indem Halbtagsschulen lediglich um ein
nachmittägliches Betreuungsangebot für einige Kinder
ergänzt werden. Während an den allgemeinbildenden
Schulen sinkende Schülerzahlen teilweise für
Entlastung sorgen, ist die Situation an den berufsbildenden Schulen
weiterhin katastrophal. Unterrichtsausfälle und ein viel zu
geringer Anteil junger Lehrer/innen gefährden mehr und mehr
die Qualität der Berufsausbildung.
Hochschulen gehören in staatliche Verantwortung. Die
kapitaldominierten Hochschulräte und die 'Diktatur der
Drittmittel' sind zu überwinden zugunsten ausreichender
Finanzierung durch den Staat sowie einer demokratischen Organisation
der akademischen Gremien, in denen die Hochschulmitglieder die
akademischen Belange selbst regeln – unter gleichberechtigter
Mitbestimmung der Studierenden und der nicht-professoralen
Gruppen in allen Gremien,.
Wissenschaft muss der Persönlichkeitsentwicklung und der
Qualifikation dienen. Die universitäre Forschung muss einen
Beitrag zur Lösung der Menschheitsprobleme leisten, anstatt
sie durch Forschung nach Vorgabe der Konzerne weiter zu
verschärfen. Dazu ist interdisziplinäre und
internationale Kooperation erforderlich – nicht
ruinöser Wettbewerb um Patente und
Erstveröffentlichungen.
Das Bachelor/Master-System – insbesondere der
Schmalspur-Bachelor nach einem sechssemestrigen komplett verschulten
und überreglementierten Studium – wurde auch im
Saarland als Chance gesehen Geld zu sparen und dabei mehr Studierende
in kürzerer Zeit durch die Hochschulen zu schleusen.
Wir fordern ein einheitliches integriertes System für
lebenslanges Lernen der Bürgerinnen und Bürger, das
dem lebenslangen Lernprozess des Menschen gerecht wird. Es muss Jedem
ermöglichen, seine Fähigkeiten in alle Richtungen zu
entwickeln. Der Anspruch auf kostenlose Weiterbildung und Umschulung
gehört zum Recht auf Bildung.
Die DKP Saarland fordert:
1.
an den Kitas und Schulen:
- Für alle Kinder (auch unter 3 Jahren)
einen Rechtsanspruch auf und einen Platz in einer
Kindertageseinrichtung - unabhängig von der
Erwerbstätigkeit der Eltern, gebührenfrei,
ganztägig und mit kostenlosem Mittagessen.
- Eine sofortige Offensive zur Ausbildung und
Einstellung von mindestens 1500 neuen ErzieherInnen. Deutliche
Lohnerhöhungen zu Aufwertung dieses Berufes.
- Kleinere Gruppen und verbesserte
Rahmenbedingungen in den Kitas, damit eine qualitativ hochwertige
frühkindliche Bildung verwirklicht werden kann.
- Kostenlose Teilhabe an allen
zusätzlichen Bildungsangeboten wie an musikalischer
Früherziehung Kitas in öffentlicher, nicht in
privater oder konfessioneller Trägerschaft
- Eine Schule für alle in Ganztagsform
bis zum 10. Schuljahr – keine Mogelpackungen wie die
freiwillige Ganztagsschule oder die jetzt diskutierte
Gemeinschaftsschule.
- Keine Ausweitung prekärer
Arbeitsverhältnisse an den sog. Freiwilligen Ganztagsschulen.
- Rücknahme von G8 und eine
Überarbeitung der Lehrpläne, die weniger auf die
Vermittlung von Faktenwissen sondern auf die Förderung von
Lern- und Lebenskompetenz ausgerichtet ist
- Zum Konzept der einen Schule für alle
gehört auch die Reform der Unterrichtsinhalte sowie
pädagogische, didaktische, methodische Reformen, die der
Philosophie folgen: „die Schule muss mit dem Kind klarkommen,
nicht das Kind mit der Schule“. Dazu gehören:
- eine Förder- und Forderpraxis, die das
Noten- und Punktesystem durch eine beratende Erläuterung der
Stärken und Schwächen der SchülerInnen
ersetzt, das Sitzenbleiben überflüssig macht, die
Schülerinnen zu einer starken Identifikation mit der Schule,
einer hohen Motivation zum Lernen und zur Achtung vor den Lehrern
führt;
- ein Umfeld, das geprägt ist von
schönen Gebäuden, Mußestunden, guten
Büchern. Die Kinder und Jugendlichen erleben, dass sie der
Gesellschaft etwas wert sind, dass die Schule gut für sie
sorgt.
- Reform der Schulstruktur und „Innere
Schulreform“ gehören zusammen. Die Reform der
Schulstruktur ALLEIN führt zum Scheitern.
- Kleine Klassen bis maximal 20
SchülerInnen
- Demokratisierung der Schulen durch Ausbau der
Rechte der Schüler- und Elternvertretungen
(Drittelparität ), der Personalvertretungsrechte des
pädagogischen Personals sowie durch Abschaffung der
'Kopfnoten'
- Kostenloses gesundes Mittagessen für
alle SchülerInnen
- Volle Lehrmittelfreiheit sowie
Einschulungsbeihilfen für Kinder aus Familien mit geringem
Einkommen
- Einrichtung von Schulsozialarbeit an allen
Schulen.
- Der Einfluss von privaten Stiftungen wie
Bertelsmann auf das Schulwesen muss zurückgedrängt
und vollständig überwunden werden.
- Bundeswehr – raus aus der Schule!
Keine politische Bildung und Lehrerfortbildung in Verantwortung von
Jugendoffizieren. Kündigung des Kooperationsvertrags zwischen
Bildungsministerium und Bundeswehr.
2.
in der Ausbildung
- Sofortforderung: Lehrstellengesetz und
Umlagefinanzierung; Wer nicht ausbildet muss zahlen.
- Anhebung der Ausbildungsvergütung in
allen Ausbildungsberufen auf das Niveau eines gesetzlichen
Mindestlohnes
- Stärkung der Rechte der Jugend- und
Auszubildendenvertretungen in Betrieben und Verwaltungen
- Unbefristete Übernahme im erlernten
Beruf nach der Ausbildung
- Einrichtung von durch die Auszubildenden und
deren Gewerkschaften getragenen Kontrollstellen, um die
Qualität der Ausbildung zu gewährleisten
- Rückführung der
„Warteschleifen“-Maßnahmen wie BGJ etc.
Allen Jugendlichen muss nach Verlassen der Schule eine Ausbildung in
einem anerkannten Beruf angeboten werden.
- Sofortprogramm zur besseren personellen
Ausstattung der Berufsschulen
- Hochschulzugangsberechtigung mit dem Abschluss
der Ausbildung
3.
an den Hochschulen
- Wegfall des Numerus Clausus;
- Auch das Master-Studium muss generell
gebührenfrei sein. Sofortige Rückzahlung der
Studiengebühren
- Zugangsbeschränkungen beim
Übergang vom Bachelor zum Master sind auszuschließen.
- Ausreichende Bildungsfinanzierung für
Jede und Jeden – das BAföG ausbauen: bedarfsdeckend,
repressionsfrei und elternunabhängig; die Höchstdauer
der Zahlung hat sich an der durchschnittlichen Studienzeit anstatt an
der willkürlich festgesetzten 'Regelstudienzeit' zu
orientieren.
- Besondere Förderung von
Wissenschaftlerinnen und Studentinnen vor allem in den Fachgebieten mit
geringem Frauenanteil. Förderung von Studierenden mit Kindern.
- Stärkung der studentischen
Selbstverwaltung; gesetzliche Verankerung des allgemeinpolitischen
Mandats für die Studierendenvertretungen
4.
zur wirklichen Integration:
Nach der UN-Behindertenrechtskonvention haben behinderte
Kinder ab sofort das Recht, gemeinsam mit nicht behinderten Kindern
eine allgemeine Schule zu besuchen. Dieser Anspruch gilt für
das einzelne Kind unabhängig von anders lautenden
Schulgesetzen. Bund und Länder müssen zügig
inklusive Bildung verwirklichen und dafür auch
Qualitätsmaßstäbe festlegen.
Vor diesem Hintergrund fordern wir, dass im Saarland
unverzüglich die nötigen Maßnahmen
ergriffen werden, damit das Schulwesen so ausgestattet und organisiert
wird, dass SchülerInnen mit und ohne Behinderung miteinander
und voneinander lernen können, dass anstelle der Aussonderung
in Förderschulen die sonderpädagogische
Förderung in Regelschulen stattfinden kann.
5.
in der Weiterbildung
- Recht auf Weiterbildung, auf rechtlich
garantierte Lernzeiten – einschließlich des
Bildungsurlaubs, auf unterstützende Finanzierung; bessere
Qualitätssicherung und Zertifizierung;
Erwachsenen-BAföG
- Bildungsurlaubtage dürfen nicht vom
Urlaub abgezogen werden
- Auch Berufstätige und alte Menschen
müssen das Recht haben, höhere Bildungsanstalten zu
besuchen, unabhängig von ihrem Schulabschluss.
- Weiterbildung darf weder
ausschließlich dazu dienen, staatlicherseits bei den
Versäumnissen beruflicher Qualifizierung einzuspringen im
Sinne von Aufstiegs-, Umstiegs- und Nachqualifikation, noch darf sie
vordringlich als Einnahmequelle für private
Weiterbildungsinstitute oder staatliche Hochschulen gesehen werden.
Vielmehr muss sie auf die Förderung einer demokratischen
Kultur und Beteiligung der Bürger am Gemeinwesen zielen.
Politische Weiterbildung darf nicht noch weiter abgehängt
werden.
- Ausbau des flächendeckenden Angebots
der Volkshochschulen und von Weiterbildungsberatung - langfristige
Absicherung der Bildungsangebote der Arbeitskammer des Saarlandes und
des Landesjugendrings
- Ausbau der kulturellen, musischen,
staatsbürgerlichen, künstlerischen und anderen
Bildungsangebote.
- Deregulierung, Intransparenz, unzureichende
Professionalisierung und prekäre
Beschäftigungsverhältnisse prägen vielfach
die Arbeitsbedingungen von DozentInnen in der Weiterbildung.
Herzustellen ist die Orientierung an den geltenden Standards und
Besoldungsgruppen, sind tariflich gesicherte Arbeitsbedingungen und die
Überführung von Honorarverträgen in
reguläre Arbeitsverhältnisse. Die Quote von
Festangestellten muss deutlich erhöht werden.
6.
in der Lehrerausbildung:
Zur Verbesserung von Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung
gehört insbesondere die Weiterentwicklung der
pädagogischen, diagnostischen und methodischen Kompetenz von
Lehrerinnen und Lehrern, die Fähigkeit, mit heterogenen
Lerngruppen zu arbeiten, alle Schülerinnen und
Schüler individuell zu akzeptieren, zu fördern und zu
fordern.
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Solidarität
im Kampf der Arbeiterklasse in der EU gegen die kapitalistische Krise!
Nach wie vor befindet sich der Kapitalismus in seiner tiefsten Finanz-
und Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg. Verbunden ist diese mit den
weiterbestehenden Krisenprozessen, der Energie-, Klima-,
Ernährungs- und anderen Krisen. Die Auswirkungen
zeigen sich in unterschiedlicher Tiefe in allen Ländern
– trotz weltweiter Konjunkturprogramme und international
abgestimmtem wie nationalstaatlichem Krisenmanagement. In den
vergangenen beiden Jahren gerieten ganze Volkswirtschaften in den
Krisenstrudel. Auch in der Euro-Zone standen und stehen Staaten vor dem
Staatsbankrott.
Mit Unterstützung durch den IWF betreiben das Finanzkapital
und die politischen Kräfte, von den konservativen bis zu den
im Neoliberalismus verharrenden sozialdemokratischen, mit neuen
ökonomischen, sozialen und politischen Regulierungsmechanismen
reaktionäre Auswege aus diesen Krisenprozessen. Die
EU-Instanzen vereinbaren gemeinsame Maßnahmen des
Sozialabbaus für ihre Länder und degradieren die
Regierungen einzelner Länder, wie zum Beispiel Griechenland zu
Ausführungsorganen ohne eigene
Entscheidungsmöglichkeiten. Für die Völker
führt dies zu einer weiteren Verschlechterung ihrer
Lebensbedingungen und Einschränkungen von politischen und
sozialen Rechten.
In vielen Ländern Europas wehrt sich die Arbeiterklasse in
vielfältigen Aktionsformen und mit unterschiedlicher
Kampfkraft gegen die Abwälzungen der Krisenlasten durch die
nationalen Regierungen, die Körperschaften der EU
und das internationale und nationale Kapital. An diesen
Kämpfen sind jedoch nur Teile der Arbeiterklasse und anderer
sozialer Schichten beteiligt. Die Arbeiterbewegung zeigt sich bisher zu
schwach, um wirkungsvollen Widerstand zu entwickeln.
Vor allem die Kommunistische Partei in Griechenland (KKE), die
Kommunistischen Parteien in Spanien und Portugal haben großen
Anteil an den bisherigen Widerstandsaktionen der Arbeiterklasse in
diesen Ländern. Sie kämpfen weiterhin darum, die
Arbeiterbewegung in ihren Ländern zu befähigen
größere Teile der Arbeiterklasse zum Widerstand zu
bewegen.
Wir erklären unsere Solidarität mit unseren Bruder-
und Schwesterparteien und den weiteren kämpfenden
Kräften. Insbesondere sind wir solidarisch mit den
kämpfenden Kräften des griechischen Volkes und ihrer
Kommunistischen Partei , der KKE! Wir verurteilen die nationalistischen
Kampagnen gegen „die Griechen“, die nichts anderes
als Ablenkungsmanöver sind, und die eigene Arbeiterbewegung
schwächen sollen.
Die Auseinandersetzung mit dem Imperialismus und Neoliberalismus auf
der internationalen Ebene verlangt von den Kommunistinnen und
Kommunisten mehr Anstrengungen für die Verstärkung
der Zusammenarbeit untereinander und mit anderen linken und
progressiven Kräften. Wir gehen aus von der Erkenntnis, dass
der Kampf um gesellschaftliche Alternativen, dass politische
Veränderungen kaum in einem einzelnen Land durchgesetzt werden
können. Wir unterstützen auch in diesem Zusammenhang
die Mitarbeit der DKP in der „Europäischen
Linkspartei“ mit Beobachterstatus.
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Gegen
Rechtsentwicklung und Neofaschismus!
Auf
vielfältige Art und Weise haben Menschen unterschiedlicher
politischer Anschauungen und Glaubensbekenntnisse in unserem Land und
in aller Welt der Ereignisse vor 65 Jahren gedacht. Die am 8./9. Mai
1945 von den Armeen der Anti-Hitler-Koalition unter
maßgeblicher Beteiligung der Roten Armee erkämpfte
bedingungslose Kapitulation des Deutschen Faschismus markierte das Ende
eines Krieges der unendliches Leid über die Völker
gebracht hatte. Durch die vorangegangene Befreiung der
Konzentrationslager war für die Welt die ganze Barbarei des
Naziregimes auf grausame Art sichtbar geworden.
In zahlreichen
Ländern der Welt, auch in der DDR, galt seither der 8. bzw. 9.
Mai als Feiertag. Neben dem Gedenken an die Toten wurde die Befreiung
von einem unmenschlichen Regime gefeiert, das im Bestreben die
faschistische Vorherrschaft in Europa und weiten Teilen der Welt
herzustellen, einen imperialistischen Krieg entfesselt hatte.
In der damaligen
Bundesrepublik Deutschland dauerte es 40 Jahre bis der ehemalige
Bundespräsident Richard von Weizsäcker im Deutschen
Bundestag in einer Gedenkstunde zum 40sten Jahrestag des 8. Mai 1945
die Feststellung traf: "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat
uns befreit von dem menschenverachtenden System der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft." Diese Annäherung an
die weltweit geltende Würdigung dieser Tage stand im krassen
Gegensatz zu den bis dahin geltenden Begriffen wie Kriegsende,
Kapitulation oder Katastrophe. Die damalige Feststellung rief sowohl
Zustimmung aber auch viel Widerspruch und Aufsehen hervor. Zum ersten
Mal wurde von offizieller Seite in dieser Rede auch "... das Andenken
der Deutschen Opfer des Widerstandes ..... des Widerstandes der
Kommunisten" geehrt.
Im krassen Widerspruch
hierzu stand und steht jedoch die Nachkriegsentwicklung im Westen
Deutschlands. Hier wurden die Nazi- und Kriegsverbrecher rehabilitiert
und die Kommunisten verfolgt. Es wurden die alten Macht- und
Eigentumsverhältnisse wieder hergestellt. Der Antikommunismus
blieb weiterhin die Staatsdoktrin. Und das blieb auch nach 1990 so. Das
äußert sich im heutigen Sprachgebrauch in der
Abqualifizierung der DDR als der "zweiten Diktatur auf deutschem Boden
nach 1933", als einem "Unrechtsstaat", der noch schlimmer war als das
Nazireich. Genau dieser Antikommunismus diktierte in jüngster
Zeit wieder einmal die Vorgehensweise der SPD und Grünen bei
der Ernennung Gaucks zu ihrem Kandidaten für das Amt des
Bundespräsidenten, einem Mann der in der Anerkennung der
Oder-Neiße-Grenze eine „ Zementierung des
Kommunismus“ sieht, in seiner Biografie die
Nazidiktatur verharmlost , indem er sie dem realen Sozialismus als
„totalitärem System“ gleichstellt.
Angesichts dieser Entwicklung in der europäischen
Führungsmacht Deutschland ist es nicht verwunderlich, dass
auch in zahlreichen Ländern Europas rechtsextreme bis
neofaschistische Kräfte auf dem Vormarsch sind.
Viele kommunistische
WiderstandskämpferInnen gehörten zu den
Gründungsmitgliedern unserer Partei. Wir sind stolz auf diese
Tradition. Sie gehörten zu den Ersten, die nach dem Krieg die
Karre aus dem Dreck gezogen haben. Ihre Erfahrungen aus der Zeit der
Verfolgung haben ihren Niederschlag in zahlreichen Bestimmungen der
Landesverfassung gefunden, an deren Erarbeitung Kommunisten der KP-Saar
mitgewirkt haben. Wir fühlen uns dem Schwur
der
Überlebenden von Buchenwald verpflichtet. Nach ihrer
Selbstbefreiung schworen sie: "Die Vernichtung des Nazismus mit seinen
Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und
der Freiheit ist unser Ziel...." Dazu wollen auch wir unseren Beitrag
leisten.
- Wir Kommunistinnen und Kommunisten wehren
uns gegen das Vergessen und Verdrängen der NS-Vergangenheit.
Sollen junge Menschen auch in Zukunft aktiv gegen Neonazismus
tätig werden, müssen sie umfassend über die
Ursachen die zum Faschismus geführt haben und über
dessen Verbrechen informiert werden. Wir fordern deshalb, dass .das
Fach Geschichte in der gymnasialen Oberstufe auch im zehnten Schuljahr
und danach Pflichtfach bleibt.
- Wir fordern ein antifaschistisches
Aktionsprogramm im Saarland gegen alte und neue Nazis, das Verbot
jeglicher neonazistischer Propaganda und das Verbot der NPD! Der
entschlossene Kampf gegen Neonazismus und Rassismus muss zur
gesellschaftlichen und staatlichen Aufgabe gemacht werden!
- Wir fordern eine konsequente Abkehr vom
Antikommunismus als Staatsdoktrin. Er fördert Intoleranz, Hass
und Gewalt. Er dient der Geschichtsfälschung und dazu jede
Alternative, wie den Sozialismus, zu diskreditieren und zu
kriminalisieren.
Ebenso fordern wir im Einklang mit Art. 7,
Abs. 2 und Art. 8 der Verfassung des Saarlandes und Art. 139 GG von der
Landesregierung die Unterstützung anderer Landesregierungen,
die ein erneutes Verbotsverfahren gegen die NPD anstreben. Wir fordern
das Verbot und die Auflösung aller neofaschistischen
Organisationen und das Verbot jeglicher rassistischer, faschistischer,
ausländerfeindlicher Aktivitäten und Propaganda. Alle
saarländischen Parlamentarier werden aufgefordert, entschieden
gegen Tendenzen aufzutreten, die auf ein Reinwaschen des Faschismus
hinauslaufen.
Wir werden, wenn es
gilt, aktiv gemeinsam mit anderen antifaschistischen, demokratischen
und linken Kräften in unserem Land Aufmärsche der
Neofaschisten stoppen.
Als konkreten Beitrag
gegen das Auftreten neonazistischer Kräfte im Saarland fordern
wir die Öffentlichkeit in unserem Land auf, an das Wirken
antifaschistischer Widerstandskämpfer zu erinnern und die
Opfer des Faschismus zu ehren.
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Im Sinne des Parteiprogramms:
Politikfähigkeit
der DKP weiterentwickeln! Solidarisch in Aktion handeln!
Die Bezirksdelegiertenkonferenz der DKP Saarland fordert den 19.
Parteitag auf, die Anträge des Parteivorstandes
„Politische
Resolution des 19. Parteitages“ und „Politikwechsel
erkämpfen –ein forderungsorientiertes
Aktionsprogramm“
zu beraten und zu beschließen. Entsprechend sind das
„Krisenaktionsprogramm“ und die
„Überlegungen zu
einer Handlungsorientierung“, erarbeitet von einer
Autorengruppe
Michi Götze u.a. und veröffentlicht von der DKP
Landesorganisation Berlin, als Beratungsgegenstand des Parteitages
abzulehnen.
Begründung:
Mit der „Politischen Resolution“ und dem
„aktionsorientierten Forderungsprogramm“ zum
Eingreifen
unserer Partei in die aktuellen Auseinandersetzungen hat der
Parteivorstand der DKP zwei Hauptanträge an den 19. Parteitag
vorgelegt. Die „Thesen des Sekretariats“ sollen
nach dem
Parteitag diskutiert werden und werden zum Gegenstand einer
theoretischen Konferenz Anfang 2011.
Linkssektiererische Orientierungen wurden bereits von mehreren
Parteitagen abgelehnt. Dennoch werden diese parallel zu den bestehenden
Parteistrukturen weiter vorangetrieben und in politische Praxis
umgesetzt. Hierdurch wird die Spaltung der Partei weiter
befördert. Wir appellieren daher an die
Anhänger/innen dieser
politischen Linie, in Zukunft auf jegliche Fraktionstätigkeit
zu
verzichten und auf Grundlage des Parteiprogramms zu agieren.
Die gegenwärtige gesellschaftspolitische Entwicklung ist von
vielseitigen Widersprüchen geprägt:
- Die erhöhte Aktionstätigkeit
des
vergangenen Jahres und die Bildung breiter Bündnisse hat sich
in
diesem Jahr fortgesetzt. Wir müssen aber auch feststellen,
dass
die Mobilisierungsfähigkeit sehr widersprüchlich ist.
- Die herrschende neoliberale Politik ist
unfähig
ein durchgängiges Konzept zu erarbeiten zur Beherrschung der
Krise
und für die Zeit danach. Die offensichtlichen Differenzen
innerhalb des Regierungslagers gehen tiefer als öffentlich
dargestellt – Ideologie und Politik des Neoliberalismus
zeigen
krisenhafte Erscheinungen, die neoliberalen Kräfte
differenzieren
sich.
In dieser Situation, geht es darum, Einsichten darüber zu
entwickeln, was da gegenwärtig passiert. Herauszuarbeiten,
dass es
einen Zusammenhang dieser Krise mit der bisherigen Art und Weise des
Wirtschaftens und Arbeitens gibt. Deutlich zu machen, dass ein
einfaches „weiter so“ die Lage weiter
verschlechtern wird.
Und -, dass es Alternativen gibt, die aber durch das eigene Handeln
erkämpft werden müssen.
Damit Proteste nicht in Verzweiflungsaktionen versanden oder nach
rechts gewendet werden können, müssen wir
dafür wirken,
dass vor allem auch die Gewerkschaften die Auseinandersetzungen
politisieren und den Protest organisieren.
Wir sind gefordert, realistisch erscheinende Alternativen zu
entwickeln. Diesem Zweck dienen sowohl die „Politische
Resolution“ wie auch das „aktionsorientierte
Forderungsprogramm“.
Zu einer realistisch erscheinenden Alternative gehört auch
eine
politische Kraft, der zugetraut wird, gemeinsam mit ihr die
Verhältnisse verändern zu können. Die
Entwicklung der
DKP als autonome marxistische Partei und die Zusammenarbeit mit andern
linken Kräften und Bewegungen -, daran führt kein Weg
vorbei,
wenn wir auch in Deutschland eine linke Kraft entwickeln wollen, die in
der Lage ist gesellschaftlich führend zu werden.
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Solidarität
mit der israelischen Friedensbewegung – Solidarität
mit den
Palästinensern – die Gaza-Blockade beenden!
Die Mitglieder der DKP sind solidarisch mit der israelischen
Friedensbewegung. Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten Anfang Juni
allein in Tel-Aviv gegen den völkerrechtswidrigen Piratenakt
des
israelischen Militärs gegen die
Gaza-Solidaritäts-Flotte.
Auch in unserem Land fanden viele Protestaktionen und Demonstrationen
gegen den unerklärten Krieg in Gaza statt, so auch in
Saarbrücken. In Israel riefen zum ersten Mal alle
verschiedenen
Strömungen der israelischen Friedensbewegung zu gemeinsamen
Aktivitäten auf. Sie demonstrierten zugleich für eine
andere
Politik ihres Landes und der Regierungen, für „Kurs
auf
Frieden“ und in dem Bekenntnis „Juden und Araber
weigern
sich, Feinde zu sein“. Dies ist Anlass für die
intensiven
Versuche, Friedensbemühungen von Teilen des israelischen
Volkes im
Keim zu ersticken.
Die israelische Friedensbewegung ist deshalb beständigen
Diffamierungen und Bedrohungen durch die eigene Regierung, die
herrschenden Massenmedien und gesellschaftlichen Organisationen im Land
ausgesetzt. Auch international gibt es Angriffe auf die israelische
Friedensbewegung – auch in unserem Land.
In einem offenen Brief hatten im März d.J. mehr als 100
Aktivist/inn/en der Friedensbewegung, Universitätsprofessoren,
Aktivistinnen der Frauenbewegung, Künstler,
Kriegsdienstverweigerer u.a. sich an den Parteivorstand der Partei die
Linke gewandt. So weisen sie entschieden Positionen der sog.
Antideutschen zurück und kritisieren gleichzeitig die
Beteiligung
prominenter Mitglieder der PdL an solchen Aktionen. Kritisiert wurde
insbesondere auch die Tätigkeit eines Bundesarbeitskreises der
PdL-Jugendorganisation zur Unterstützung der
israelischen
Aggressionspolitik.
Auch im Saarland hat sich seit mehreren Jahren eine Bewegung zur
Unterstützung der israelischen Politik gegen die
Palästinenser entwickelt. Ausgangspunkte ihrer
Aktivitäten
sind Raketenangriffe palästinensischer Gruppen,
antiisraelische
oder israelkritische Äußerungen islamischer
Persönlichkeiten, palästinensische
Widerstandsaktionen oder
israelkritische Solidaritätsaktionen. Politische Personen und
Organisationen, die mit der israelischen Friedensbewegung und den
Palästinensern solidarisch sind, werden als Antisemiten und
Feinde
Israels diffamiert und mit dem Antisemitismus der Nazis auf eine Stufe
gestellt. Das betrifft Menschen, die jeglichen Antisemitismus
zurückweisen, Menschen, die in unserem Land
Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus z.T. schon
seit
vielen Jahrzehnten bekämpfen.
Getragen wird diese Bewegung im Saarland u.a. von der „Antifa
Saar“. Diese Positionen finden sich auch in der
„Aktion 3.
Welt“ und in anderen Gruppen und Stiftungen. In Neunkirchen
werden diese Positionen u.a. im „Forum für Freiheit,
Demokratie und Antifaschismus, Neunkirchen“, ehemals
„Bündnis gegen Rechts“ vertreten.
Wir halten diese Positionen für gefährlich, weil sie
alle
Kräfte diffamieren, die für eine friedliche
Lösung in
Palästina wirken und so die Kriegspolitik weiter zementieren
und
fundamentalistische Positionen bewusst fördern. Sie sollen die
Friedensbewegung und Antifa-Bewegung in unserem eigenen Land spalten.
Gearbeitet wird mit Falschinformationen und Diffamierungen. Anonyme
Mails verbreiten Pseudo-Informationen, um die Politik der israelischen
Regierung zurechtfertigen. Wir haben den Eindruck, dass
Bündnisse
und Bewegungen von diesen Kräften dazu missbraucht werden, die
Politik der israelischen Regierung vor Ort zu propagieren und als deren
Statthalter zu fungieren.
- Deshalb weisen wir diese Diffamierungen
entschieden
zurück und fordern dazu auf, endlich alle Aktivitäten
einzustellen, die den Friedens- und Antifabewegungen in unserem Land
schaden und diese spalten sollen.
- Wir weisen die Diffamierung der israelischen
Friedensbewegung und des legitimen palästinensischen
Widerstandes zurück.
- Wir sind solidarisch mit der israelischen
Friedensbewegung und den palästinensischen Kräften,
die
für die Zwei-Staaten-Lösung entsprechend den
Entschließungen der UNO eintreten. Der Frieden kann weder
mit palästinensischen Raketen noch mit israelischen
Militär- und Kriegseinsätzen herbei geschossen werden.
- Die DKP unterstützt in Gaza ein
medizinisch-soziales Projekt in Zusammenarbeit mit der Demokratischen
Volksbefreiungsfront Palästinas (DLFP). Wir rufen auf zu
Spenden.
Stichwort: Solidarität mit Palästina, Postbank
Köln,
BLZ: 370 100 50, Kontonummer: 253 525-502.
- Freiheit für Gaza! – Die
Blockade beenden!
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