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Den Kapitalismus bekämpfen - der Mensch geht vor Profit!
Für die politische Wende im Saarland!
DKP stärken!

Bezirksdelegiertenkonferenz der DKP-Saarland

22.08.2010 in Püttlingen, Alter Bahnhof

BDK10
Was sagen die KommunistInnen zur Rolle der Grünen in der Jamaika-Regierung und wie kann diese abgelöst werden? Wie stehen sie zu der vorgeschlagenen Gemeinschaftsschule als zweite Säule der saarländischen Bildungspolitik und zum fünften Grundschuljahr? Welche Erfahrungen gibt es in den Kämpfen von Belegschaften der Bauindustrie in der Insolvenz? Welchen Zusammenhang gibt es zwischen sog. Lebensschützern mit ihrer Kampagne gegen Frauenrechten und den Rechtsextremen? Warum liegt eine Ausweiskopie von Karl Marx im Zollmuseum in Habkirchen und warum ist das noch heute wichtig für unsere Arbeit?   Alle diese Fragen waren Gegenstand der lebendigen Diskussion auf der Bezirksdelegiertenkonferenz der DKP Saarland am 22. August 2010. Im Mittelpunkt standen die aktuellen Fragen der Landespolitik und Antworten der Partei auf Herausforderungen unserer Zeit. Die DKP will im Saarland Impulsgeber für Inhalte und Strategien für einen Politikwechsel sein. Und sie will Einsichten in die notwendige Überwindung des Krisensystems und zu Wegen dorthin verbreiten. Im einstimmig angenommen Leitantrag heißt es: „Diese „Jamaica“-Landesregierung ist ein Interessenwahrer und Handlanger des Kapitals und deren Klientel. Sie kann mit Aktionismus und propagandistischen Aktionen sich darstellen wie sie will: Sie dient den Reichen, den Großunternehmern, dem Finanzkapital und der Rüstungslobby!“

Susanne Bauermann, stellvertretende Vorsitzende, eröffnete die Konferenz, indem sie auf die aufgeworfenen Fragen durch Krise und die fortgesetzte neoliberale Politik einging. Im Referat des Bezirksvorsitzenden Thomas Hagenhofer wurden die Anforderungen der Kommunisten an einen Politikwechsel im Saarland beschrieben und wie dieser zu erreichen sei. Dabei wurde sowohl die notwendige stärkere Zusammenarbeit linker Kräfte bis hinein in die Sozialdemokratie als auch die besondere Bedeutung der Stärkung der DKP sowie neue Chancen hierfür herausgearbeitet. In elf Beiträgen wurden in der anschließenden Diskussion die Rolle von Hartz IV, Erfahrungen aus den Kämpfen gegen Betriebsschließungen, Vorschläge der DKP zur Stadtentwicklung in Püttlingen, die Arbeit der Jungen Marxistischen Gruppe Saarland, Anforderungen an eine fortschrittliche demokratische Energiepolitik und vieles mehr dargestellt.

Die Vorbereitungen zum 19. Parteitag waren Gegenstand des Grußworts des Parteivorstandes, das Christian Koberg der Konferenz überbrachte. Die 36 Delegierten verabschiedeten einstimmig einen Antrag, der ihre Positionen und Erwartungen hierzu deutlich macht. Sie wollen eine handlungsfähige DKP ohne sektiererische Einengung unserer Politik und lehnen einen Stillstand oder gar Rückschritte in der programmatischen Entwicklung der Partei ab. Sie forderten, die Diskussion der Thesen des Sekretariats des Parteivorstands -wie beschlossen - nach dem Parteitag fortzuführen.


Die herzlichsten Kampfesgrüße der Nachbarpartei überbrachte Uli Brockmeyer für die KP Luxemburgs. Die Konferenz befürwortete den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit kommunistischer Parteien in der Region und regte eine gemeinsame Konferenz zur Friedenspolitik an.


Solidarische Grüße überbrachte Heinz Bierbaum, stellvertretender Parteivorsitzender, von der Partei DIE LINKE im Saarland. Er betonte die Bedeutung der außerparlamentarischen Bewegung für politische Veränderungen und sprach sich für die stärkere Zusammenarbeit beider Parteien in Bündnissen für einen Politikwechsel aus. Der Sprecher der VVN-BdA im Saarland, Horst Bernard, betonte die Bedeutung von antifaschistischer Erinnerungsarbeit und Schulprojekten, diese leisteten auch einen wichtigen Beitrag gegen antikommunistische Vorbehalte.


Bei den Wahlen wurden die Vorschläge des Bezirksvorstands durchgängig mit sehr großer Zustimmung angenommen. Der Vorsitzende und seine Stellvertreterin wurden mit weit über 90 Prozent im Amt bestätigt.

Die Konferenz beriet neun Anträge und schlägt eine bundesweite bildungspolitische Konferenz der DKP vor. Im Leitantrag an die Konferenz wurden Inhalte und Strategien für einen Politikwechsel an der Saar aus Sicht der DKP beschlossen. Auch in den weiteren Anträgen zur Bildungspolitik, gegen Rechtsentwicklung und Neofaschismus und den friedenspolitischen Forderungen wurden die landespolitischen Positionen der DKP weiterentwickelt. Die Delegierten beschlossen einen Antrag zur Solidarität im Kampf der Arbeiterklasse in der EU - gegen die kapitalistische Krise, in dem sie die notwendige internationale Zusammenarbeit betonten und zur Solidarität mit der israelischen Friedensbewegung und den Palästinensern, der ein Ende der Gaza-Blockade fordert. Sie riefen auf zur Teilnahme an der Demonstration gegen das AKW Cattenom am 18. September und an der europäischen Gewerkschaftsdemo am 29. September in Brüssel. Die Konferenz unterstützt die bundesweite Unterschriftensammlung der Friedensbewegung gegen den Afghanistankrieg. Diese wird auch beim Aktionstag der DKP am 10. September eine wichtige Rolle spielen.

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